Was bringt Social Media für Unternehmen?

Zukunft des Marketings in EMEA
Marvin Großkortenhaus
Marvin Großkortenhaus

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Social Media ist heute ein selbstverständlicher Teil der Marketing-Strategie von Unternehmen. Die sozialen Medien haben sich inzwischen als ein enorm wichtiges Element der Unternehmenskommunikation etabliert – schließlich nutzte 2019 bereits ca. die Hälfte der deutschen Unternehmen soziale Netzwerke. Aber warum eigentlich? Inwiefern bietet Social Media einen einzigartigen Nutzen? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

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Warum sind Social-Media-Plattformen für Unternehmen schwer verzichtbar?

Im Jahr 2020 hat laut einem Report von We Are Social und Hootsuite mit 3,8 Milliarden Menschen fast die Hälfte der Erdbevölkerung Social-Media-Kanäle genutzt. Und das durchschnittlich knapp zweieinhalb Stunden täglich. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, welchen Stellenwert soziale Medien im Alltag erreicht haben.

Menschen verbringen einen nennenswerten Teil ihres Tages hier und interagieren sowohl mit Bekannten als auch mit Unternehmen. Dementsprechend ist Social Media für Letztere ein essenzieller Marketingkanal – mit steigender Tendenz. 

Der Marketingblog von Webstrategies Inc. zeigt mit aktuellen Zahlen, wie sich digitales und analoges Marketing entwickeln. 2016 investierten US-Unternehmen zum ersten Mal mehr für digitale Werbung als für TV-Werbung. 2020 wurden 142 Milliarden US-Dollar für digitales Marketing investiert, dagegen nur 108 Milliarden für sämtliche analoge Werbung (TV, Radio, Print, Außenwerbung u.a.). Besonders interessant: Unter allen Formen des Online-Marketings hat neben E-Mail-Kampagnen das Social-Media-Marketing den besten ROI (Return of Investment). 

Welche Vorteile bietet Social Media für Unternehmen?

Um die erfolgsversprechenden sozialen Kanäle erfolgreich zu nutzen, ist eine korrekte Zielsetzung gleichzeitig der Schlüssel und die größte Herausforderung. 

Dabei stehen zwei Kerngedanken im Vordergrund:

  1. Unternehmen erreichen ihre Zielgruppen direkt und in einem Gesprächsraum, den sie (in Teilen) selbst kontrollieren können.

  2. Inhalte können relativ einfach eine hohe Reichweite und Sichtbarkeit erzielen.

Mit Hilfe von Social Media und einem ausgereiften Social Media Management Tool können Unternehmen praktisch alle Marketingziele, von verstärkter Markenbekanntheit bis hin zu mehr Umsatz, verfolgen. Das kann zu unstrukturiertem Vorgehen verführen, weshalb es entscheidend ist, die bespielten Social-Media-Kanäle schlüssig in die übergeordnete Marketingstrategie einzubetten und ein aussagekräftiges Monitoring mit klaren KPIs zu gestalten.

In verschiedenen Umfragen wie bei Statista oder Sprout Social stehen Zielstellungen im Vordergrund, die sich grob in die Bereiche Marken-Image, Community und Vertrieb einteilen lassen.

Marken-Image: Mit Social Media die Brand Awareness steigern

Sichtbarkeit ist beim Aufbau einer Marke ein Schlüsselelement. Es versteht sich von selbst, dass ein Medium, das unzählige Menschen jeder Altersgruppe regelmäßig nutzen und in dem sich praktisch jedes Thema in jedem Format abbilden lässt, ein hervorragender Generator für Sichtbarkeit ist. Im Idealfall teilen bestehende Fans, Kundinnen und Kunden veröffentlichte Posts, auf die dann potentielle Neukunden und neue Zielgruppen aufmerksam werden und in Folge ein bestimmtes Bild der Marke verinnerlichen. 

Mit überschaubaren Kosten und gezielten Maßnahmen kann eine Marke so ihr Image formen und ihre Reputation pflegen. Wenn es dabei hin und wieder sogar gelingt, dass Inhalte sich viral verbreiten, ist die Wirkung exorbitant höher, als es die Kosten sind. 

Community: Das eigene Publikum mit Social Media binden

Soziale Netzwerke eignen sich hervorragend, um ein Publikum innerhalb ausgewählter Zielgruppen anzusprechen, zu binden und Beziehungen zu pflegen. Die direkte Erreichbarkeit des eigenen Publikums ist ein kostbares Instrument für den Aufbau und das Ausgestalten einer Marke sowie zur Stärkung der Kundenbindung. 

Über Social Media können Fragen von Nutzern und Nutzerinnen sehr einfach direkt gestellt und von Unternehmen beantwortet werden. Je nach Format können Aussagen auch für andere Nutzende sichtbar sein und wirken über die Ursprungssituation hinaus.

Interaktionsmöglichkeiten wie Likes, Kommentare, Teilen, Markieren und mehr vertiefen die Auseinandersetzung mit den Inhalten und Botschaften der Marke und stärken die Markentreue. Das Publikum kann dann mit dem Content interagieren und dessen Wirkung so verstärken, weil die Inhalte auch dem Netzwerk von Fans und Followern der Marke angezeigt werden.

Social Media als Vertriebs-Tool für Unternehmen

Sales ist der dritte große Bereich, in dem Ziele für die Social-Media-Strategie einer Marke formuliert werden können. Dafür bieten die Plattformen zahlreiche Optionen: Sowohl über bezahlte Ads als auch über organische Posts kann Traffic auf den eigenen Webseiten und Landing-Pages generiert werden, die den Nutzer oder die Nutzerin Richtung Kauf lenken. Einige Plattformen, wie zum Beispiel Facebook, bieten auch integrierte Shop-Funktionen an, über die Produkte angeboten und Verkäufe direkt abgewickelt werden können. 

Social-Media-Reichweite als kostbare Ressource im Marketing

Die mittels regelmäßiger, an die Zielgruppe angepasster Posts aufgebaute Reichweite auf Social-Media-Plattformen kann jede Art von Marketingaktivität entscheidend unterstützen. Unternehmen können mit Kundenumfragen wichtige Daten für die Produktentwicklung erheben oder ihre Reichweite zum Recruiting von Fachkräften nutzen.

Eine zentrale Rolle spielt Social Media für viele Unternehmen bei der Generierung sowie dem Nurturing von hochwertigen Leads im Vertriebsprozess. 

Drei Praxisbeispiele:

  • Bei der Lead-Generierung über Messe- und Event-Marketing fassen Sie neue Kontakte über ausgewählte Plattformen nach und laden sie damit niederschwellig zur Interaktion mit dem Content Ihrer Marke ein.

  • Eine Gesetzesänderung wirkt sich direkt auf die Nutzerinnen und Nutzer Ihrer Produkte aus. In Ihrer eigenen Community können Sie Nutzende über diese Entwicklung unmittelbar informieren. Damit stärken Sie das Vertrauen Ihrer Kundinnen und Kunden und gehen darüber hinaus direkt ins Gespräch und lesen aus der Diskussion ab, welche Lösungswege sich Ihre Kunden und Kundinnen wünschen.

  • Für einen Produktlaunch setzen Sie eine umfangreiche Cross-Media-Kampagne auf. Die verschiedenen Inhalte werden über Social-Media-Kanäle ausgespielt, von Influencern im Rahmen einer Kooperation geteilt und erreichen dadurch planbar eine hohe Sichtbarkeit. Die Herkunft von Anfragen und Bestellungen können Sie optimal analysieren und auswerten.

Welche Social-Media-Plattform ist für Ihr Unternehmen am wichtigsten?

Die Vielfalt an Social-Media-Kanälen macht es Unternehmen nicht leicht, eine klare Strategie zu entwickeln und sich für die passende(n) Plattform(en) zu entscheiden - zumal immer wieder neue Netzwerke hinzukommen, während etablierte Kanäle an Bedeutung verlieren. Dennoch ist die Auswahl der Kanäle ein kritischer Schritt, der sehr genau geplant sein will.

Facebook ist nach wie vor das mächtigste soziale Netzwerk und umfasst fast jede Art von Content. Trotz stagnierender Nutzerzahlen in Deutschland ist der Branchen-Champion für die meisten Unternehmen das Netzwerk der Wahl, wie auch in der Umfrage bei Statista deutlich wird. 

Zu den Platzhirschen, die in fast jedem Unternehmen eine Rolle spielen, gehören Instagram für visuellen Content, Twitter für knappe, aktuelle Information und YouTube für Videos. Mit ihrer spezifischeren Ausrichtung können sie gezielter eingesetzt werden.

Hierbei sind natürlich stets die typischen Nutzerinnen und Nutzer mit der eigenen Zielgruppe abzugleichen. Während Facebook beispielsweise auch von zahlreichen Ü30-Jährigen genutzt wird, finden sich auf Instagram vor allem Personen zwischen 14 und 29 Jahren.

Für die B2B-Vernetzung und gezieltes Recruiting sind Business-Portale wie LinkedIn und der im deutschsprachigen Raum populäre Konkurrent Xing hervorragende Anlaufstellen.

Aufstrebende Plattformen wie TikTok oder Clubhouse wachsen stark und bieten Chancen für Unternehmen, die mit Social Media experimentieren und von jungen Trends profitieren wollen. Gleichzeitig sind Plattformen wie Flickr, die einmal sehr vielversprechend waren, kaum noch von Bedeutung. Es kann also riskant sein, viele Ressourcen in einen jungen und spezialisierten Kanal zu stecken.

Schließlich kann Social-Media für Unternehmen auch in Nischenbereichen große Chancen bieten. Auf Reddit bilden sich zum Beispiel Sub-Communitys zu fast jedem Fachthema. Portale wie Mastodon oder Diaspora haben nur relativ geringe Nutzerzahlen, ziehen aber eine sehr spezifische Zielgruppe an. Die Auswahl und erfolgreiche Nutzung eines solchen Nischenkanals setzt jedoch größere Erfahrung voraus.

Fazit: Unternehmen sollten in sozialen Netzwerken präsent sein

Als eines der meistgenutzte Online-Angebote ist Social Media für Unternehmen ein extrem wertvoller und vielseitiger Marketingkanal. Die wichtigsten Ziele liegen in den Bereichen Markenaufbau, Community und Sales. Die Vielzahl der Social-Media-Kanäle und -Plattformen sowie die dynamische Entwicklung von Funktionen und Nutzungsweisen erfordert Erfahrung, Aufmerksamkeit und eine stetige Anpassung der Zielstellung. Für einen andauernden Erfolg muss eine Marke ihre Social-Media-Strategie daher optimal und nachhaltig in die übergeordnete Marketingstrategie integrieren.

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Titelbild: Luis Alvarez / DigitalVision / Getty Images Plus

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