Meist stiefmütterlich behandelt, jedoch ein mächtiges SEO-Werkzeug: interne Verlinkungen. Sie steigern nicht nur die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Webseite, sondern führen auch zu höheren Rankings in Suchmaschinenergebnissen. Die Optimierung interner Verlinkungen kann Ihnen zu einem ordentlichen SEO-Boost verhelfen. Lesen Sie in unserem Leitfaden, wie Sie die optimale Strategie für die interne Verlinkung auf Ihrer Webseite entwickeln.
Interne Verlinkung: Wie verlinkt man richtig?
Interne Verlinkungen sind Links innerhalb einer Webseite. Leider werden diese gerne vernachlässigt, da ihnen nachgesagt wird, kaum Einfluss auf das Ranking in Suchmaschinen zu haben. Völlig zu Unrecht!
Interne Verlinkungen sind ein wichtiger Bestandteil der On-Page-SEO: Eine Analyse und Optimierung der internen Linkstruktur verbessert die Benutzerfreundlichkeit, die Übersichtlichkeit und damit auch das Suchmaschinen-Ranking Ihrer Webseite. Google und Co sowie auch potenzielle Kundinnen und Kunden können Ihre Inhalte dadurch leichter auffinden.
Aus technischer Sicht ist ein interner Link ein Hyperlink, der zwei Content-Seiten miteinander verbindet und den Nutzenden innerhalb einer Webseite navigiert. Ein interner Link besteht aus den folgenden drei Komponenten:
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Linkziel: Die Content-Seite, zu der die Person gelangt, wenn sie auf den Link klickt.
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Linktext: Anklickbarer Text (auch Ankertext genannt), der für Google ein wichtiger Indikator ist, welches Keyword mit der Zielseite verknüpft werden soll.
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Title-Tag: Damit können Tooltip-Texte hinzugefügt werden, wenn eine Person mit der Maus über den Link fährt, jedoch nur am Desktop.
Das Linkziel sollte den Nutzenden genau dahin führen, wo er hinmöchte. Die Linktexte wiederum sind wichtig, um das Ranking der Content-Seite zu steigern, denn sie machen Nutzerinnen, Nutzern und Suchmaschinen deutlich, welcher Content sie auf der Zielseite erwartet. Deswegen sollte der Linktext so aussagekräftig wie möglich sein. Am besten orientieren Sie sich dazu am Fokus-Keyword und der Überschrift der Zielseite.
Interne Links können entweder Text- oder Bild-Links sein. Nutzen Sie auf Ihrer Webseite eine gute Mischung aus beiden internen Linkarten, um Abwechslung auf die Seite zu bringen. Und: Achten Sie darauf, dass Links niemals ins Leere laufen.
Vor allem nach CMS-Updates oder einer Überarbeitung der Webseite sollten Sie unbedingt prüfen, ob alle internen Links richtig verlinken oder ob sich irgendwo Fehlerseiten eingeschlichen haben, die bei Nutzenden und Suchmaschinen einen schlechten Eindruck hinterlassen könnten.
Ein paar Tipps für den perfekten internen Link:
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Der interne Link sollte am Anfang beziehungsweise möglichst oben im Seitentext positioniert sein, da er hier am meisten Beachtung findet.
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Der interne Link ist im Fließtext integriert.
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Der Linktext ist leicht verständlich und zeigt Userinnen und Usern klar und deutlich, wohin der Link führt.
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Die Linkfarbe passt zum UI-Design der Webseite und hebt sich klar erkennbar vom Rest des Textes ab.
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Der interne Link ist einzigartig und interessant.
Interne Verlinkungen dienen Ihrer Zielgruppe zur Informationsbeschaffung auf Ihrer Webseite. Um dies optimal umzusetzen, können Sie auf zahlreiche Methoden des User Experience-Werkzeugkoffers zurückgreifen.
Anhand einer Customer Journey lässt sich beispielsweise visualisieren, über welchen Touchpoint eine Person auf Ihre Webseite kommt und wie sie die Inhalte findet, die sie sucht. Basierend auf diesen Ergebnissen können Sie den richtigen Content an der richtigen Stelle mit den richtigen internen Links platzieren.
Was ist der Link Juice?
Mit Link Juice werden mehrere Bewertungsfaktoren zusammengefasst, die Google zur Beurteilung einer Webseite hernimmt. Allgemein gibt der Link Juice an, wie gut oder vertrauenswürdig eine Webseite ist. Bei externen Verlinkungen ist das besonders relevant, da das Vertrauen in eine Seite steigt, wenn andere Webseiten auf diese verlinken (Backlinks). Wie sieht das aber bei internen Verlinkungen aus?
Interne Links vererben den Link Juice ebenso und wirken sich auf die Verteilung der vorhandenen Autorität innerhalb der Domain aus. Die Startseite besitzt am meisten Link Juice, welcher auf die Unterseiten verteilt werden kann. Bei zehn gesetzten Links erhält jede verlinkte Seite zehn Prozent des Link Juice. Aus diesem Grund sollten Sie interne Verlinkungen mit Bedacht einsetzen. Verlinken Sie vor allem benutzerrelevante Content-Seiten mit gutem Traffic.
Übrigens sollten interne Links keinesfalls auf no-follow-Links gesetzt werden, denn dadurch vergeuden Sie unnötig Link Juice, der besser auf andere Seiten verteilt werden kann.
Interne Verlinkung visualisieren: Wie geht das?
Interne Verlinkungen benötigen eine gewisse Vorbereitung und Strategie, damit sie Ihrem Ranking und Ihrer Zielgruppe gleichermaßen helfen. Mit einem sogenannten Themencluster können Sie Ihre Themen organisieren, eine benutzeroptimierte interne Linkstruktur erstellen und eine ideale Benutzerführung anbieten.
Mit der Methode des Content Clustering strukturieren Sie Ihre Inhalte. Schreiben Sie dafür in die Mitte Ihr Kernthema und zeichnen Sie dann rundherum die entsprechenden Unterthemen auf. Zur Visualisierung können Sie auch mit spezieller Software arbeiten. Am Markt gibt es momentan einige, teils auch kostenlose Produkte, mit denen Sie interne Verlinkungen gut darstellen können, zum Beispiel Gephi oder Linkurious.
Was ist die Pillar- und Cluster-Methode?
Mittlerweile geht es bei SEO nicht mehr nur um ausgewählte Keywords, sondern auch um sinnvolle, übersichtliche Strukturen und hilfreiche Inhalte, die einen bestimmten Themenbereich lösungsorientiert abdecken.
Besonders wichtig ist, die Suchanfragen der Userinnen und User umfangreich beantworten zu können und alle Informationen zu einem bestimmten Thema benutzerfreundlich aufzubereiten und darzustellen. Hierzu empfiehlt sich die Pillar-Cluster-Methode.
Bei einer Pillar-Cluster-Struktur steht eine zentrale „Pillar“ (engl. für „Säule“) als Hauptseite im Mittelpunkt, welche von mehreren Cluster-Seiten (Blogartikel oder Unterseiten) umgeben ist. Durch Hyperlinks sind die Cluster mit der Pillar-Seite verknüpft, sodass sich dadurch ein übersichtliches, optimal vernetztes Konstrukt ergibt.
Ziel ist es, komplexe Fragen und miteinander verbundene Themengebiete zu behandeln. Dieses Thema wird im Pillar-Artikel als Überblick dargestellt und in eigenen, detaillierteren Cluster-Artikeln näher erklärt. Die interne Verlinkung der Pillar-Seite mit den Clustern führt dazu, dass das Thema mitsamt der einzelnen Cluster-Seiten von Suchmaschinen erkannt und hoch gerankt wird.
Fazit: So gehen Sie bei internen Verlinkungen am besten vor
Eine optimierte interne Verlinkung sorgt für eine bessere User Experience und damit einhergehend auch für eine Verbesserung Ihres Rankings. Planen Sie bereits vorab die Themencluster Ihrer Seiten und visualisieren Sie interne Verlinkungen. Gehen Sie nach der Pillar- und Cluster-Methode vor, um Ihre Themengebiete ausführlich und gut strukturiert für Ihre Kundinnen und Kunden darzustellen.
Fassen Sie das Hauptthema auf einer Pillar-Seite in Form einer Übersicht über den gesamten Themenblock zusammen. Die Unterthemen können dann auf Cluster-Seiten dargestellt werden. Fokussieren Sie sich dazu auf Ihre Zielgruppe und analysieren Sie im Vorfeld, nach welchen Informationen Ihre Kundinnen und Kunden suchen.
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