Social-Media-Werbung: Ein umfassender Leitfaden

Zukunft des Marketings in EMEA
Janina Jechorek
Janina Jechorek

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Wussten Sie, dass das Internet weltweit schon über 4,9 Milliarden User und Userinnen hat? Davon nutzen laut Statista fast 4,6 Milliarden Menschen aktiv Social Media und verbringen durchschnittlich mehr als zwei Stunden dort. Natürlich haben Unternehmen diesen Markt längst für sich entdeckt. Doch wie effektiv ist Social Media Werbung wirklich?

Social-Media-Werbung

Um Ihnen einen Überblick zu geben, haben wir uns die wichtigsten Fragestellungen rund um Instagram, Facebook, Xing und Co. einmal für Sie angesehen.

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Welche Arten von Social-Media-Werbung gibt es?

Die unterschiedlichen Arten von Social-Media-Werbung hängen eng mit dem Kanal zusammen, über den sie ausgespielt werden. Je nachdem, wen Sie erreichen möchten, kommen verschiedene Social-Media-Plattformen in Frage, auf denen Sie Ihre Werbung schalten können.

Das sind die gängigsten Arten von Social-Media-Werbung:

1. Facebook-Werbung

Mit 2,91 Milliarden aktiven Nutzenden pro Monat (Stand Q4 2021) ist Facebook der größte Social-Media-Kanal weltweit. Gleichzeitig ist die Plattform auch ein gewaltiger Marktplatz, der für fast jeden im B2C- als auch im B2B-Bereich geeignet ist. Generell lässt sich sagen, dass Werbeanzeigen auf Facebook vor allem für größere Zielgruppen funktionieren. Bei sehr speziellen Zielgruppen entstehen hier eher Streuverluste.

Vorteile für Ihr Unternehmen sind in der Regel mehr Reichweite, mehr Brand Awareness und letztendlich – mehr Umsatz.

2. Instagram-Werbung

Instagram-Werbung wird, wie Facebook-Werbung, über den Facebook-Werbeanzeigenmanager aktiviert. Wenn Sie also über Facebook werben, wählen Sie vorzugsweise auch die Instagram-Option, damit Ihre Werbung auf beiden Kanälen erscheint.

Der Vorteil liegt darin, dass der erprobte Facebook-Algorithmus selbst errechnet, welche Platzierung optimal für Ihre Werbung ist. Dies setzt natürlich voraus, dass Sie bei Facebook die richtige Zielvorgabe eingestellt haben.

Auch für B2B-Unternehmen kann sich Instagram als Werbeplattform lohnen, denn unter den 1,22 Milliarden monatlich aktiven Nutzern und Nutzerinnen (Stand Juli 2021) befinden sich selbstverständlich auch potenzielle Kunden und Kundinnen sowie Entscheidungstragende.

3. TikTok-Werbung

TikTok zählt zu den eher neueren Werbeplattformen für Unternehmen. Doch bereits in kürzester Zeit konnte sich das Kurzvideoportal nicht nur bei Nutzern und Nutzerinnen, sondern auch bei Werbetreibenden großer Beliebtheit erfreuen. Für Unternehmen ist TikTok besonders lukrativ, um eine jüngere Zielgruppe, also vorwiegend Generation Z anzusprechen.

Mithilfe der App können Sie „Brand Takeovers“, „Hashtag Challenges“, „Branded Effects“ (Videos im 2D-, 3D- oder AR-Format) oder auch bezahlte Kampagnen von Influencern bzw. Influencerinnen in Auftrag geben. Je nach ausgewählter Funktion variieren auch die Preise.

4. Snapchat-Werbung

Die Social-Media-Plattform Snapchat existiert seit 2011 und ist auch heute noch sehr beliebt. Vor allem Nutzer und Nutzerinnen zwischen 13 und 35 Jahren verwenden die App regelmäßig. Daher ist es gerade für Unternehmen sinnvoll, die diese Zielgruppe ansprechen möchten, auf Snapchat Werbung zu schalten und so ihre Brand Awareness zu steigern.

Dabei können sie zwischen folgenden Werbeformaten auswählen: Single Image or Video, Story Ad, Collection Ad oder Filter. Mit Snapchat können Sie schon mit etwas weniger als 5 Euro pro Tag Werbung schalten.

5. Pinterest-Werbung

Pinterest wurde 2010 gegründet und erlaubt ihren derzeit 431 Millionen aktiven Nutzenden (Stand Q4 2021) die Schaltung von Werbung erst seit April 2019. Im Vergleich zu Facebook sind die Preise pro 1.000 Impressions noch moderat, werden bei Pinterest jedoch wie bei Facebook im Gebotsverfahren festgelegt.

Das Besondere an Pinterest ist, dass die Plattform auch eine Suchmaschine ist, bei der Sie auf Suchanfragen bieten können. Ihre Werbung erscheint dann bei der Eingabe bestimmter Keywords neben den angezeigten Bildern. Auch das Targeting von Warenkorbabbrechern bzw. -abbrecherinnen oder bestimmten Interessen ist bei Pinterest möglich.

6. YouTube-Werbung

YouTube-Werbung schalten Sie über das Google-Werbekonto. Sie haben drei Gestaltungsmöglichkeiten:

  • Instream-Videos können als überspringbar oder nicht überspringbar ausgespielt werden und erscheinen vor dem eigentlichen YouTube-Video. Ihre Länge beträgt maximal 15 Sekunden.
  • Discovery-Anzeigen sind oberhalb der Suchergebnisse bei YouTube zu sehen, nachdem das Keyword eingegeben wurde.
  • Bumper-Anzeigen sind maximal sechs Sekunden lang und erscheinen vor, während und nach Videos. Sie sind nicht überspringbar.

7. Twitter-Werbung

Der Kurznachrichtendienst Twitter verfügt über mehrere Möglichkeiten Werbung zu schalten. Sie haben dabei eine Wahl zwischen Promoted Ads, Follower Ads und Trend-Takeovers. Ihre Anzeigen sind dabei automatisch mit einer Werbekennzeichnung versehen.

Außerdem erhalten Sie von Twitter einen Einblick in detaillierte Analysen, anhand denen Sie Ihre Impressions, Interaktionen und Kosten pro Ergebnis stets verfolgen können. Wenn Sie vorhaben auf Twitter Werbung zu schalten, dann sollten Sie beachten, dass es aufgrund der immensen Schnelllebigkeit der Plattform, nur sinnvoll ist, wenn Sie mehrmals täglich twittern. Nur so können Sie sichergehen, dass Ihre Zielgruppe die Inhalte aktiv wahrnimmt.

8. LinkedIn-Werbung

LinkedIn-Werbung bietet sich vor allem deshalb für Ihre B2B- oder B2C-Aktionen an, weil fast alle Entscheiderinnen und Entscheider im Business-Umfeld dort ein Profil haben. Da die Kosten bei LinkedIn jedoch meist um einiges teurer sind als auf anderen Plattformen, ist LinkedIn zwar eine gute Ergänzung, sollte jedoch nur bei ausreichend großem Budget Ihre erste Wahl sein.

Tipps für die erfolgreiche Werbung auf sozialen Plattformen

Für ein erfolgreiches Marketing durch Werbung ist es im ersten Schritt wichtig, die eigene Zielgruppe zu bestimmen. Machen Sie sich also Gedanken über das Alter, das Geschlecht oder das Einkommen der Personen, die Sie mit Ihrer Werbung ansprechen möchten. Gleichzeitig können Sie ein Ziel festlegen, das Sie bzw. Ihr Unternehmen mit der Werbung erreichen möchten. Um alle geplanten und veröffentlichten Postings überblicken zu können, bietet es sich zudem an, einen Content- bzw. Redaktionsplan zu erstellen.

Die von Ihnen veröffentlichte Werbung wird im jeweiligen Social-Media-Feed Ihrer Zielgruppe zu sehen sein, daher sollten Sie auf eine möglichst ansprechende Gestaltung der Inhalte achten. Überlegen Sie sich dazu beispielsweise, welche Farben, Designs etc. ansprechend und aktuell angesagt sind. Denn haben Sie einmal Ihre Zielgruppe angezogen, wird es für Sie einfacher sein, mit ihr zu interagieren und so die Conversion Rate zu steigern.

Mithilfe von offenen Fragen, oder Gewinnspielen können Sie zudem viele Nutzer und Nutzerinnen zum Kommentieren oder Teilen Ihrer Inhalte bewegen. Beantworten Sie darüber hinaus regelmäßig Kommentare, Fragen und Nachrichten Ihrer Zielgruppe, um möglichst präsent und nahbar zu sein.

Was kostet Social-Media-Werbung?

Social-Media-Werbung erfreut sich wachsender Beliebtheit. Viele Unternehmen haben mit Facebook, Instagram, Snapchat, TikTok und Co. interessante Werbeplattformen für sich entdeckt. Ihre Kommunikationsmaßnahmen auf den bekannten Kanälen lassen sie sich auch etwas kosten. Laut einer Studie werden die Ausgaben für mobile Social-Media-Werbung in Deutschland 2022 bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegen, Tendenz steigend.

Social-Media-Marketerinnen und -Marketer müssen im Durchschnitt für Pinterest-Werbung etwa 30 US-Dollar pro 1.000 Impressions bezahlen. YouTube kostet knapp 10 Dollar, gefolgt von Instagram mit knapp acht Dollar pro 1000 Impressions. Facebook gibt an, etwa sieben Dollar zu berechnen, Twitter liegt, ähnlich wie LinkedIn bei rund 6,50 Dollar (Stand Mai 2020).

Für einzelne Unternehmen hat die Art der Kampagne einen direkten Einfluss darauf, wie das Budget ausgegeben wird. Vor dem Start Ihrer eigenen Kampagne sollten Sie einige Faktoren festlegen. Besonders die Frequenz, beispielsweise für Facebook- oder Instagram-Ads gilt es zu beachten, damit Sie einschätzen können, wann Sie Ihr Tagesbudget aufstocken oder reduzieren sollten.

Auch die Tages- und Nachtzeiten mit mehr oder weniger Engagement können Leistungskennzahlen hervorbringen, anhand derer Sie Ihre Werbekampagne stetig optimieren können.

Testkampagnen von drei bis sieben Tagen können Ihnen anfangs wertvolle Hinweise liefern. Eine Hochrechnung gibt Ihnen einen ungefähren Wert des zu erwartenden Finanzaufwands für die Generierung von Leads. Kostenfreie Facebook Werbebudget Kalkulatoren helfen Ihnen bei der genauen Kalkulation des Budgets.

Social Media Werbung Beispiel: Instagram

Instagram ist eines der populärsten Social-Media-Netzwerke der Welt. Wenn Sie dort Werbung schalten möchten, benötigen Sie ein Business-Profil. Die genauen Details, aus denen sich die Kosten für Ihre Marketingkampagne ergeben, stellen Sie über den Facebook-Werbeanzeigenmanager ein.

Die Wertschöpfung für die meisten sozialen Netzwerke ergibt sich aus den von den Usern und Userinnen freiwillig mitgeteilten Daten. Eine Werbeanzeige auf Instagram können Sie zwischen einzelnen Stories oder, wie bei dem folgenden Beispiel zu sehen ist, als gesponserten Beitrag zwischen zwei Posts schalten.

Seit April 2022 gibt es zudem die Möglichkeit über Reels (Kurzvideos) auf Instagram Werbung zu schalten. Hierbei sollten Sie auf ein zügiges Tempo und passende Musik achten, um Ihre Zielgruppe innerhalb von 30 Sekunden zu überzeugen.

Social-Media-Werbung Beispiel Instagram

Quelle: Screenshot Instagram

Social-Media-Werbung: Vor- und Nachteile

Sollen wir oder sollen wir nicht? Die Überlegung, mit dem eigenen Unternehmen in den sozialen Medien zu starten, kennen Sie vielleicht. Welche Vor- und Nachteile Sie vor der Entscheidung bedenken sollten, haben wir für Sie aufgelistet.

Der erste Vorteil von Social-Media-Werbung ist die hohe Reichweite und die damit verbundene Erschließung neuer Zielgruppen, die Sie mit einer gut geplanten Social-Media-Kampagne erreichen können.

Darüber hinaus können Sie mit Social-Media-Werbung zielgerichtet die Markenloyalität Ihrer traditionell umsatzstarken Bestandskundinnen und Bestandskunden stärken, indem Sie sie über Ihre Social-Media-Kanäle oder über Influencer-Marketing erreichen.

Der dritte Vorteil ist die Chance auf Gewinnung neuer Marktanteile in Branchen mit großer Konkurrenz. Gerade durch einen persönlichen, engagierten Kundenservice, den Sie auch über Social Media entfalten, können Sie gegenüber großen, standardisierten Mitbewerbern punkten.

Aber es gibt auch Nachteile, die wir Ihnen nicht verschweigen möchten. Nachteil Nummer eins ist der relativ hohe Arbeitsaufwand, den die Erstellung guten Contents, also auch guter Kampagnen, mit sich bringt. Langweiliger Content wirkt wenig überzeugend und kann mehr schaden als nützen. Planen Sie genug Ressourcen für die fortlaufende Erstellung von kreativem Content ein.

Nachteil Nummer zwei ist die hohe Dynamik, die durch negative Kommentare und ganze Shitstorms ausgelöst, gegen das Unternehmen gerichtet werden kann. Wenn Sie auf Social-Media-Plattformen werben möchten, sollten Sie also nicht nur zu den Geschäftszeiten ein Auge darauf haben, was sich im Internet mit Bezug auf Ihre Produkte und Ihr Unternehmen so tut.

Warum Social-Media-Plattformen wichtige Werbekanäle für Unternehmen sind

  • Zielgruppengenaue Targeting-Möglichkeiten
  • Verbesserte Interaktion mit der Followerschaft durch direkten Kontakt
  • Generierung von Leads
  • Steigerung der Markenbekanntheit
  • Anpassung an das neue Such- und Kaufverhalten der Zielgruppe
  • Gewinnung von Neukunden und Neukundinnen
  • Stärkung vorhandener Kundenbindungen

Fazit: Mit der richtigen Strategie ist Social-Media-Werbung effektiv für Ihre Marketingmaßnahmen

Social-Media-Werbung liegt im Trend. Sie ist sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich vielseitig einsetzbar. Die Art und Strategie, die Sie für Ihr Unternehmen wählen, hängt davon ab, welche Zielgruppen Sie über welche Kanäle erreichen möchten und worin Ihre Zielsetzung besteht. Wie bei jeder anderen Werbung gibt es auch beim Social-Media-Marketing Vor- und Nachteile, die Sie sorgfältig abwägen sollten, damit Ihre eigene Kampagne zum Erfolg wird.

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Titelbild: oatawa / iStock / Getty Images Plus

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