Ein Unternehmen ohne eigenes Logo - das ist wie heiße Schokolade ohne Sahne. Durchaus denkbar, aber ungewöhnlich. Ein gutes Logo gehört zu einer professionellen Außendarstellung einfach dazu.

Die Betonung liegt hierbei auf „gut”: Ein Logo von der Stange, das in der Masse untergeht und Ihrer Kundschaft nicht im Gedächtnis bleibt, wird Ihnen nichts nützen. Im schlechtesten Fall kann ein falsch gewähltes Logo Ihrem Erfolg sogar abträglich sein – etwa, wenn die Kundschaft Ihr Design als altbacken empfindet, Sie aber gleichzeitig eine junge Zielgruppe haben.

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Das Design scheint auf den ersten Blick sehr einfach zu sein, doch der Schein trügt: In die Entwicklung eines Logos fließen eine Menge Marktforschung, tiefe Kenntnis Ihrer Buyer Personas sowie eine sorgfältige Anwendung von Design-Grundlagen ein. Nicht umsonst gibt es Profis mit einer langjährigen Ausbildung für diese Aufgabe – und selbst die erstellen oft viele Versionen eines einzelnen Logos, bevor wirklich alles stimmt.

Damit Sie dennoch allein starten und ein professionelles Logo für Ihr Unternehmen erstellen können, haben wir Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Vorgehensweisen, Tipps und Tricks zusammengetragen.

Warum ist ein professionelles Logo-Design so wichtig?

Alles, was Sie als Unternehmen sagen, tun oder zeigen, verrät Ihren potenziellen Kundinnen und Kunden etwas über Ihre Identität, Ihre Werte, Sichtweisen und Besonderheiten. Da Ihr Logo häufig das Erste ist, was Menschen von Ihrem Unternehmen sehen, hat es einen besonders großen Einfluss auf den ersten Eindruck, den Sie hinterlassen. Intuitiv können Interessentinnen und Interessenten unter anderem anhand Ihres Logos entscheiden, ob Sie sich überhaupt mit Ihren Angeboten auseinandersetzen.

Darüber hinaus bestimmt es zu einem nicht unerheblichen Teil Ihren Wiedererkennungswert. Es sollte in Erinnerung bleiben und auch dann wiedererkannt werden, wenn der Markenname nicht dabei steht. 

Das perfekte Logo ist Teil Ihres Corporate Designs, weckt Emotionen bei den Betrachterinnen und Betrachtern, repräsentiert optimal, wofür Sie mit Ihrem Unternehmen stehen und schafft eine Verbindung zwischen Ihnen und Ihrer Kundschaft. Ein schlechtes Logo hingegen kann eine abschreckende Wirkung haben oder Personen ansprechen, die nicht zu Ihnen und Ihrem Angebot passen.

Ein wirkungsvolles Logo erstellen: So gehen Sie vor

Ihr Logo muss zum Schluss nicht Ihnen gefallen, sondern Ihren Kundinnen und Kunden. Es ist daher unerlässlich, dass Sie einige zentrale Punkte erörtern, bevor Sie mit dem Designen loslegen:

1. Zielgruppe definieren

Werden Sie sich klar darüber, wen genau Sie eigentlich ansprechen möchten. In Ihrem Businessplan sollten Sie Ihre Zielgruppe schon einmal definiert haben. Rufen Sie sich jetzt die zentralen Eigenschaften, Wünsche und Probleme dieser Personen ins Gedächtnis. Je detaillierter Sie Ihre Buyer Personas beschreiben können, desto besser.

Diese Aufgabe ist die absolute Grundlage für ein Logo, das die richtigen Menschen anspricht. Wenn Sie nicht wissen, an wen Sie sich richten, können Sie auch das Design nicht strategisch ausrichten.

2. Ihre Story finden

Ihre Zielgruppe wird eher bei Ihnen kaufen, wenn sie eine Beziehung zu Ihnen aufbauen kann und Emotionen mit Ihnen verknüpft. Das erreichen Sie am einfachsten, indem Sie eine Geschichte erzählen: Die Geschichte Ihres Unternehmens.

Konzentrieren Sie sich dabei nicht nur darauf, was Ihr Unternehmen tut und wie, sondern vor allem darum, warum. Ihr Warum ist ein kraftvolles Werkzeug, um sich mit Menschen zu verbinden.

Ihre Geschichte sollte später in Ihr Logo einfließen, sich also in Form, Farbe oder Schriftart widerspiegeln. Nehmen Sie zum Beispiel Coca-Cola: Denken Sie bei dem Namen nur an ein braunes, kohlensäurehaltiges Getränk oder auch an Eisbären, Weihnachtsmänner und mit Lichterketten geschmückte Trucks? Das Logo jedenfalls lehnt sich in Farbe und Schrift deutlich an diese Motive an.

coca cola eisbärBildquelle: Coca Cola

3. Ihre Marke beschreiben

Nachdem Sie Ihre Geschichte ausgearbeitet haben, ist es an der Zeit, das Umfeld Ihres Logo-Designs genauer einzugrenzen.

Nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und schreiben Sie einmal alles auf, was Ihnen zu Ihrer Marke einfällt. Welche Begriffe beschreiben Ihr Unternehmen am besten? Um welche Produkte oder Dienstleistungen geht es bei Ihnen? Welche Probleme lösen Sie für Ihre Kundschaft? Was macht Ihr Angebot im Vergleich zur Konkurrenz besonders? Welche Gefühle wollen Sie bei Ihren Kundinnen und Kunden erzeugen?

Lassen Sie Ihre Gedanken treiben und sich von Assoziationen leiten. Um noch mehr Begriffe zu finden, können Sie ein Online-Synonymwörterbuch wie zum Beispiel openthesaurus verwenden. Geben Sie einen Begriff in das Suchfeld ein, der Ihr Unternehmen beschreibt.

Wenn Sie beispielsweise in der Modebranche tätig sind, könnten Sie „Kleidung“ eingeben. Es wird Sie vielleicht überraschen, wie viele Synonyme dort angezeigt werden. Sie können auch auf die einzelnen Begriffe klicken und so eine neue Suche beginnen. So nähern Sie sich den Wörtern, die Ihre Marke am besten definieren.

synonyme kleidungBildquelle: openthesaurus.de

Suchen Sie sich zehn Begriffe aus, die nicht nur beschreiben, was Sie tun, sondern auch zu Ihrem Warum aus dem letzten Schritt passen. Die Wörter fügen sich dann wie zu einem Puzzle zusammen, was Ihnen bei der Verfeinerung Ihres Konzepts hilft.

4. Logo-Ideen entwickeln

Zeichnen Sie als nächstes alle Ideen, die Ihnen in den Kopf kommen. Konzentrieren Sie sich dabei zunächst auf Formen, Ihren Markennamen oder beides

Lassen Sie sich nicht frustrieren, wenn die ersten Entwürfe Sie noch nicht zufriedenstellen. Arbeiten Sie einfach Stück für Stück an der Verfeinerung.

Achten Sie bei der Entwicklung auf die folgenden Punkte:

  1. Versuchen Sie, die Form Ihres Logos einfach zu halten. Wenn Sie die meisten Komponenten in sieben oder weniger Sekunden skizzieren können, sind Sie auf einem guten Weg. 

  2. Vermeiden Sie Standardsymbole wie Globen oder Sterne, denn Ihre Kundschaft kennt diese bereits von anderen Unternehmen. Sie sind nach dem ersten Blick sofort wieder vergessen. Je kreativer Sie in dieser Phase sind, desto besser wird Ihr Logo gelingen. 

  3. Wählen Sie die Farben für Ihr Logo sorgfältig aus. Als Faustregel empfiehlt es sich, nicht mehr als drei Farben zu verwenden. Wählen Sie eine Farbe oder Farbkombination, mit der Sie sich von Ihrer Konkurrenz absetzen. Sie sollten jedoch aufpassen, dass Ihr Logo am Schluss nicht aussieht, als sei es durch den Wasserfarbkasten gezogen worden – außer, das passt zu Ihrer Marke.

  4. Entscheiden Sie sich für eine Schriftart, die Ihre Marke gut repräsentiert. Diese kann entweder in Zusammenhang mit Ihrem Logosymbol verwendet werden oder auch ganz unabhängig davon. Verzichten Sie auf Standardschriftarten wie Times New Roman oder Comic Sans: Diese wurden in der Vergangenheit bereits so frequent benutzt, dass sie keinen Wiedererkennungswert mehr besitzen. Es ist auch möglich, mehrere Schriftarten zu verwenden. Dann sollten Sie sich jedoch ein klares Schriftkonzept überlegen.

  5. Achten Sie auf Skalierbarkeit. Ihr Logo sollte auf einem großen Plakat genauso deutlich zu erkennen sein wie ganz klein auf einem Kugelschreiber.

  6. Erstellen Sie bei Bedarf für verschiedene Einsatzzwecke unterschiedliche Varianten des Logos: zum Beispiel eine rechteckige und eine runde.

Welche Software können Sie für Ihr Logo-Design verwenden?

Haben Sie eine gute Logo-Idee gefunden, müssen Sie sie noch digitalisieren. Dabei können Sie mit einer Bildbearbeitungs-Software wie Adobe Photoshop arbeiten. Es gibt jedoch auch viele kostenfreie Logo-Maker, die Sie nutzen können, darunter zum Beispiel:

Diese Plattformen helfen Ihnen dabei, Ihr gezeichnetes Logo in ein digitales Format zu übertragen. Unter Umständen brauchen Sie allerdings etwas technische Anweisung, wenn es darum geht, Ihrem Konzept Leben einzuhauchen. Der dabei wohl wichtigste Aspekt ist das Layout: Sie müssen dafür sorgen, dass Ihr Text und die Formen perfekte Abstände aufweisen und dass das Logo gut an seiner Umgebung ausgerichtet ist.

Weniger Vorkenntnisse erfordert die Bedienung von Canva. Dort stehen auch Logo-Vorlagen zur Verfügung, mit denen Sie in wenigen Minuten ganz einfach einen Entwurf erstellen können. Wenn Sie sich ein einzigartiges Logo wünschen, ist hier jedoch Vorsicht geboten, denn auf die Vorlagen greifen neben Ihnen auch viele andere zu.

Die richtigen Logo-Dateien

Egal, für welches Programm Sie sich entscheiden: Speichern Sie das Logo unbedingt in verschiedenen Dateiformaten ab. Für digitale Einsatzzwecke eignet sich das PNG-Format sehr gut, da es einen transparenten Hintergrund besitzt. Fast alle Webbrowser können zudem das SVG-Format darstellen. Das JPG-Format ist dann angezeigt, wenn Sie eine kleine Dateigröße benötigen. Für Visitenkarten, Flyer und andere Drucksachen sind AI-, EPS- und PDF-Dateien besser geeignet.

Was kostet ein Logo-Design?

Die Kosten für ein Logo-Design variieren sehr stark. Wagen Sie sich selbst an die Entwicklung und Umsetzung und setzen auf kostenlose Tools, müssen Sie nichts weiter als Ihre Zeit investieren. 

Beauftragen Sie einen professionellen Logo-Designer mit Ihrem Logo, kann der Preis von wenigen Hundert Euro bis zu mehreren Tausend Euro reichen. Das hängt unter anderem von der Erfahrung und Reputation des Designers ab, aber auch davon, in wie vielen verschiedenen Situationen es zum Einsatz kommt und entsprechend auch davon, wie viele Logo-Varianten Sie benötigen. So oder so erhalten Sie bei dieser Variante mit höherer Wahrscheinlichkeit ein einzigartiges Logo.

Fazit: Zu einem Firmenlogo gehört mehr als nur das Design

Ein Logo für Ihre Marke soll die richtige Zielgruppe anziehen, Gefühle wecken, Ihre Werte und Alleinstellungsmerkmale transportieren und langfristig im Gedächtnis bleiben. Es ist nicht damit getan, einen schönen Entwurf zu Papier zu bringen – denn damit Ihr Logo Wirkung zeigt, muss es primär nicht schön sein, sondern durchdacht

Nehmen Sie sich unbedingt genug Zeit, um Ihre Buyer Persona zu definieren und sich genau zu überlegen, welche Geschichten und Emotionen Sie mit Ihrem Logo transportieren möchten. Wenn diese Grundlagen ausreichend abgedeckt sind, wird Ihr neues Logo Ihnen lange gute Dienste leisten.

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Titelbild: jacoblund / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 22. Februar 2021, aktualisiert am Januar 19 2023

Themen:

Branding