Was wirklich passiert, wenn Sie Instagram-Follower kaufen

Interaktionstrends auf Instagram
Janina Jechorek
Janina Jechorek

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Viele Instagram-Nutzer wünschen sich ein Profil mit einer hohen Followerzahl – verständlich, denn welches Unternehmen möchte nicht mit einer großen Fangemeinde auf Social Media vertreten sein. Um diesen Erfolg schnell zu erreichen, ist es heute möglich, Follower zu kaufen. Das funktioniert sogar einfach und kostengünstig – ist aber trotzdem keine gute Idee!

Likes auf Instagram vor farblichem Hintergrund

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie lieber die Finger vom gekauften Glück lassen sollten und wie Sie stattdessen eine echte Community auf Instagram aufbauen können.

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Warum Sie keine Instagram-Follower kaufen sollten

Im Internet existieren bereits einige Webseiten, die den Kauf von Followern anbieten. Zusätzlich können auch Likes und Kommentare gekauft werden. Andere Tools wiederum bieten den Service an, mit einem Bot in Ihrem Namen anderen Instagram-Profilen zu folgen, damit diese den Gefallen erwidern und Ihnen „zurückfolgen“.

Käufer solcher Dienstleistungen wünschen sich in der Regel mehr Aufmerksamkeit für ihre Posts und, damit einhergehend, auch ein größeres Vertrauen seitens der potenziellen Kunden in ihr scheinbar erfolgreiches Social-Media-Profil.

In 2015 entschied das Landgericht Stuttgart, dass der Kauf von Followern und Likes in sozialen Netzwerken als wettbewerbswidrig gilt und damit nicht legal ist.

 

Fake-Accounts und generische Kommentare verderben den Online-Auftritt

Die meisten gekauften Follower sind Fake-Profile. Auf Instagram ist mittlerweile sogar jedes zehnte Konto ein Fake. Ebenso sind die gekauften Kommentare in der Regel sehr generisch und einfach gehalten (wie beispielsweise „tolles Foto“) und nehmen keinen weiteren Bezug auf den Inhalt des Posts.

Ein Dialog mit echten Abonnenten wirkt dagegen viel authentischer, da in den Kommentaren genau Bezug genommen werden kann. Das zahlt im Gegensatz zu den Bot-Plattitüden stärker auf die Bindung zwischen Ihnen und Ihrer Community ein und fördert einen fruchtbaren und abwechslungsreichen Austausch.

Follower-Kauf im Selbstversuch: Hootsuite und Co. machen es vor

Hootsuite wagte den Selbstversuch und testete, was genau beim Follower-Kauf auf Instagram passiert. Für dieses Experiment legte das Unternehmen ein Scheinkonto an und erwarb dafür 1.000 Follower. Kurz nach der Kaufabwicklung waren erste Follower zu verzeichnen – und bereits am nächsten Tag war deren Zahl von 0 auf 1.000 angewachsen.

Auf Interaktionen wie neue Kommentare und Likes wartete Hootsuite jedoch vergeblich. Auch die Analyse der neuen Nutzer zeigte eher Bedenkliches: Leere Profile ohne Beiträge und Spam-Bots waren hier vor allem zu finden.

Einen ähnlichen Test mit gekauften Followern führte die YouTuberin Kathinkska durch, die auf ihrem Kanal verschiedene Internetservices testet. Auch sie rät eher davon ab, Follower zu kaufen, denn so lasse sich keine echte Community mit echten Abonnenten aufbauen.

Auch wenn der Follower-Kauf problemlos gelingt – es handelt sich bei diesen Followern um eine reine Zahl und keine echten Fans oder Interessenten, die sich tiefer mit der Marke eines Unternehmens befassen. Zudem erkennt der Instagram-Algorithmus, wenn ein Konto zwar viele Follower hat, diese aber kein echtes Engagement in Form von Likes und relevanten Kommentaren zeigen.

Das Resultat ist, dass die Reichweite solcher Posts eingeschränkt wird, da sie als irrelevant eingestuft werden. Kommen Instagram die Aktivitäten eines Kontos hingegen sogar verdächtig vor, kann im Rahmen der „Neuen Maßnahmen für Authentizität auf Instagram“ die Deaktivierung des Accounts drohen.

Ist es möglich, aktive Instagram Follower zu kaufen?

Da es sich bei vielen der gekauften Follower um Bots oder inaktive Profile ohne Fotos handelt, sind sie leicht als Fake erkennbar. Daher haben Sie bei einigen Anbietern die Möglichkeit, aktive Follower zu kaufen.

Jedoch wird nicht genau definiert, welche Handlungen von diese „aktiven“ Abonnenten durchführen werden. Zudem handelt es sich auch hier um eine gekaufte Community – und dieser Schwindel kann auch Ihren echten Fans auffallen, die daraufhin das Vertrauen in Ihr Profil verlieren könnten.

Warum es nicht sinnvoll ist, deutsche Instagram Follower zu kaufen

Es ist auch möglich, deutsche Follower zu kaufen, denn ein Profil mit vielen Abonnenten aus dem eigenen Land wirkt echter und fällt auch dem Algorithmus nicht so schnell ins Auge. Letztendlich sind gekaufte deutschen Follower aber auch nur Fake-Follower, die Instagram auf andere Weise erkennen kann, da auch hier Interaktionen wie das Kommentieren, Liken oder Abspeichern der Posts fehlen. Auch mit dieser Methode gehen Sie also ein Risiko ein.

Erfolgreich ohne gekaufte Follower – so gelingt’s:

Micro-Influencer sind ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass es möglich ist, auch mit vergleichsweise wenig Followern erfolgreich zu sein. So arbeiten inzwischen bereits viele Unternehmen lieber mit Influencern, die niedrigere Followerzahlen haben, aber dafür ein sehr hohes Engagement aufweisen.

Diese Micro-Influencer gelten als Meinungsmacher und haben innerhalb ihrer Nischen eine große Wirkung auf die jeweilige Zielgruppe, mit der sie dank der überschaubaren Zahl an Community-Mitgliedern intensiv interagieren können. Aufgrund ihres Expertenstatus sind sie beliebt, wirken authentisch und vertrauensbildend.

Für Sie und Ihr Unternehmen sind reale Follower garantiert die bessere Wahl. Mit diesen Tipps können Sie eine echte Community auf Instagram aufbauen:

  • Bieten Sie spannende Inhalte: Zeigen Sie Bilder aus dem Alltag oder Highlights Ihres Unternehmens, beispielsweise den Einsatz einer neuen Maschine, Mitarbeiter, die gerade ihren Messestand aufbauen oder Kunden und Geschäftspartner, die Sie auf Events treffen. Je nachdem, ob es zu Ihrem Unternehmen oder Ihrer Marke passt, können Sie auch Grafiken mit spannenden Statistiken oder Aufschlüsselungen zeigen und verschiedene wiederkehrende Formate spielen („5 Fragen an unsere Mitarbeiter“, „Yoga-Tipps mit X“, „Die Marketing-News der Woche" etc.).

  • Interagieren Sie proaktiv mit Ihrer Zielgruppe: Liken und kommentieren Sie die Beiträge anderer Profile, die zu Ihrem Unternehmen passen. Von diesen Profilen erhalten Sie in der Regel umgekehrt auch Likes und Kommentare für Ihre Posts, denn gerade auf Social Media herrscht ein stetes Geben und Nehmen, wenn es um die Interaktionen untereinander geht.

  • Wählen Sie passende Hashtags: Mit der Verschlagwortung durch Hashtags erreichen Ihre Post ein größeres Publikum und neue Follower werden einfacher auf Sie aufmerksam. Diese Hashtags sollten am besten einen Mix aus generischen und branchenspezifischen Begriffen abbilden, damit Sie sich breit aufstellen können. Beispielsweise verwendet das Unternehmen „The Vegetarian Butcher“ sowohl das Hashtag #burger als auch #veggieburger, um auch die vegetarische Zielgruppe zu erreichen.  

  • Setzen Sie auf verschiedene Werbeformate: Auf Instagram können Sie Foto- und Video-Ads sowie Instagram-Storys-Ads schalten. Einzelne Posts können Sie auch mit der Funktion „Hervorheben“ bewerben. Mit der geschalteten Werbung können Sie Ihre Markenbekanntheit auf Social Media erhöhen oder auch Webseiten-Traffic, Verkäufe und App-Downloads ankurbeln.

Mit gekauften Followern können Sie durchaus schnell eine sehr große Followerzahl erreichen. Ihr Account wirkt so auf den ersten Blick durchaus beeindruckend.

Dennoch: Allein die Zahl wird Ihnen kein Glück bringen, da bei näherer Betrachtung auffallen wird, dass es Ihrem Account an Follower-Engagement mangelt. Nicht nur potenzielle Kunden werden dies bemerken, auch der Instagram-Algorithmus wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wittern, dass es auf Ihrem Konto nicht mit rechten Dingen zugeht.

Möchten Sie vermeiden, vom Algorithmus abgestraft zu werden und sichergehen, dass Ihre Beiträge weiterhin normal im Feed ausgespielt werden, sollten Sie sich stattdessen lieber auf den Aufbau einer echten Community fokussieren. Zudem können Sie die Performance Ihres Kontos mit Werbebudget weiter stärken – ganz ohne falsches Spiel.

Kostenloser Download: Instagram Engagement Report

Titelbild: Pascal Kiszon / Getty Images

Hinweis: Die bereitgestellten Informationen in diesem Beitrag sind nicht als bindende Rechtsauskunft zu betrachten. Wenden Sie sich an Ihre Rechtsabteilung, wenn Sie professionellen Rechtsbeistand benötigen.

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