Sinnfluencer: Nachhaltigkeit greifbar machen

Social Media war lange geprägt von Persönlichkeiten, die mit viel Photoshop und eher unauthentisch über ihr Leben, Unternehmen und Produkte berichtet haben. Auch heute gibt es noch viele Influencer und Influencerinnen, die genau das tun. Der Anteil an sogenannten Sinnfluencern und wird jedoch immer höher. Was dahinter steckt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Unterschied zwischen Influencern und Sinnfluencern

Während klassische Influencer und Influencerinnen in den Anfangszeiten sozialer Plattformen Lifestyle- oder Modethemen behandelten, ist die Bandbreite im Influencer-Marketing heute größer. Im Fokus steht nach wie vor allerdings das Nutzen der eigenen Reichweite, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. So verdienen Influencer ihren Lebensunterhalt.

Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen hingegen legen den Schwerpunkt ihrer Präsenz auf die Förderung von Werten, Bildung und den gesellschaftlichem Wandel hin zum Positiven. Ihr übergeordnetes Ziel liegt weniger darin, selbst Geld zu verdienen oder zum Konsum anzuregen. Vielmehr weisen sie beispielsweise auf eine bewusste Lebensweise hin oder schaffen Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme.

Es gibt jedoch einen schmalen Grat – die Sinnfluencer-Thematik wird oft kritisch als „Influencer-Greenwashing“ bezeichnet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen vermehrt bezahlte Werbung auf ihren Kanälen veröffentlichen.

Welche Themen behandeln Sinnfluencer?

Die Vielfalt der Themen, die Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen auf Instagram, TikTok, YouTube, Facebook & Co. behandeln, ist groß. Einige Beispiele sind:

• Klimawandel
• Erneuerbare Energien
• Tierschutz
• Bewusste Ernährung
• Zero Waste
• Gerechte Bildung
• Soziale Gerechtigkeit
• Gleichberechtigung
• Nachhaltiger Konsum
• Gesundheit
• Achtsamkeit

Zusammenfassen lassen sich alle Themen unter einem ideellen Ansatz, der starke Werte vertritt, ein wohlwollendes Miteinander und eine achtsame, nachhaltige und umweltbewusste Lebensweise in den Fokus rückt.

Beispiele für Sinnfluencer

Die Anzahl der Influencer und Influencerinnen weltweit und auch in Deutschland lässt sich nicht genau beziffern. Dafür fehlt alleine eine offizielle Definition, ab wann jemand ein Influencer oder keine Influencerin ist. Bei Sinnfluencern ist das ebenfalls so – es gibt jedoch einige bekannte Namen, die wir Ihnen vorstellen.

Weltweit bekannte Sinnfluencer

Vom einen Sinnfluencer oder der anderen Sinnfluencerin haben Sie sicherlich bereits gehört. Ihre Bemühungen beschränken sich nicht immer nur auf Social Media, sondern umfassen auch andere Medien- und Kommunikationskanäle:

• Greta Thunberg: Die Umweltaktivistin ist das Gesicht einer ganzen Generation und auf vielen verschiedenen Kanälen aktiv – von Instagram bis zu den wichtigsten TV-Stationen weltweit.
• Ellen Fisher: Die vierfache Mutter lebt mit ihrem Ehemann auf Hawaii und nutzt ihre Reichweite, um die Wichtigkeit eines veganen und gesunden Lebensstils unter ihre Followerschaft zu bringen.
• Hitomi Mochizuki: Die US-Amerikanerin sensibilisiert für Themen wie psychische Krankheiten, Angstzustände und das eigene Selbstwertgefühl.

Viele Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen sind vor allem in ihrem Land stark und präsent. Dass es Personen gibt, die weltweit aktiv sind, kommt anders als bei Influencern und Influencerinnen eher seltener vor.

In Deutschland bekannte Sinnfluencer

Auch in Deutschland gibt es einige bekannte Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen. Dazu gehören unter anderem:

• Luisa Neubauer: Die Klima- und Umweltaktivistin wird oft als „deutsche Greta Thunberg“ bezeichnet und setzt sich für den Klimaschutz ein.
• Louisa Dellert: Die Unternehmerin konzentriert sich mit ihrem Content vor allem auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
• Lisa Sophie Laurent: Die aus Bayern stammende Sinnfluencerin spricht über Veganismus, Selbstliebe, die eigene Persönlichkeit und Body Positivity.

Alle vorgestellten Sinnfluencerinnen haben teilweise weit über 100.000 Follower und Followerinnen auf Instagram und weiteren Plattformen. Es gibt noch dutzende bis hunderte weitere Beispiele – oft aber mit deutlich kleinerer Community.

Wie können sich Unternehmen Sinnfluencer zunutze machen?

Unternehmen können mit Sinnfluencern und Sinnfluencerinnen auf mehrere Arten zusammenarbeiten. Sie können Partnerschaften eingehen, um spezifische nachhaltige Projekte zu fördern – oder die auf Social Media aktiven Sinnfluencer können als Markenbotschafter und -botschafterinnen für nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens agieren.

Es ist wichtig, dass Unternehmen authentisch bleiben und echte Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetzen, da Sinnfluencer und deren Community oft eine hohe Sensibilität für Greenwashing haben. Der Grat ist also schmal – es ist wichtig, die entsprechende Social-Media-Strategie oder Marketingstrategie zuvor sorgfältig abzuwägen.

Fazit: Sinnfluencer sind moderne und zukunftsorientierte Influencer

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung immer wichtiger werden, spielen Sinnfluencer und Sinnfluencerinnen eine entscheidende Rolle. Sie nutzen ihren Einfluss, um Bewusstsein für die richtigen Werte zu schaffen, Bildung zu fördern oder positive Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen.

Für Unternehmen bieten sie eine Gelegenheit, mithilfe von authentischen Influencer-Kampagnen mit ihrer Zielgruppe zu interagieren und ihre Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit zu zeigen.

 

Titelbild: AsiaVision / iStock / Getty Images Plus