Wie ist es um die Arbeitsproduktivität Ihrer Belegschaft bestellt? Sie sind sich nicht sicher? Dann wird es Zeit für eine objektive Messung. Denn erst eine hohe Produktivität macht Teams erfolgreich und führt zu einer gesteigerten Effizienz Ihres Betriebes. Außerdem erkennen Sie so Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die einen hohen Arbeitseinsatz zeigen und welche Sie daher fördern und halten sollten.

Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die Arbeitsproduktivität berechnen, bewerten und bei Bedarf steigern.

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Abhängig von den betrachteten Parametern (Stückzahlen, Umsätze, Tempo beim Arbeiten etc.) ergibt die Berechnung jeweils andere Werte. Diese können Sie für eine Optimierung von Betriebsprozessen und zur Einschätzung des Arbeitseinsatzes einzelner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nutzen.

Wie berechnet man die Arbeitsproduktivität?

Die Berechnung der Arbeitsproduktivität als Produktionsfaktor ist für Ihr Unternehmen sinnvoll, da Sie so einschätzen können, wie effizient Ihr Ressourcenverbrauch ist. Auf diese Weise ist es Ihnen möglich, zu langsame oder nicht funktionale Prozesse zu verbessern oder auszutauschen.

Wenn Sie bestimmen, welche Faktoren (oder vielmehr Hürden) die Arbeitsproduktivität in Ihrem Betrieb reduzieren, können Sie gegensteuern und Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen alles an die Hand geben, was diese für eine möglichst effiziente und produktive Arbeit brauchen.

Formel für die Arbeitsproduktivität

Für die Berechnung der Arbeitsproduktivität greifen Sie auf eine leicht verständliche Formel zurück:

Ergebnis / Aufwand = Arbeitsproduktivität

Für Ihr Unternehmen ist es erstrebenswert, dass bei dieser Berechnung ein hoher Wert herauskommt. Das erreichen Sie, indem Sie eine hohe Ausbringungsmenge beziehungsweise einen hohen Output (Ergebnisse) bei einem möglichst geringen Arbeitsaufwand erzielen. Abhängig vom untersuchten Gegenstand tragen Sie jeweils andere Werte mit unterschiedlichen Maßeinheiten ein.

Arbeitsproduktivität berechnen: Ein Beispiel

Wollen Sie zum Beispiel wissen, wie produktiv Ihre Vertriebsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen momentan arbeiten? Dann nehmen Sie sich die aktuellen Umsatzzahlen vor und schauen Sie nach, wie viele Arbeitsstunden oder -tage Ihre Belegschaft investieren musste, um diese zu erreichen.

Wenn beispielsweise drei Mitarbeitende in einem Monat 150.000 Euro erwirtschaften und jeder beziehungsweise jede von ihnen an 20 Arbeitstagen aktiv wird (sie also insgesamt 3 x 20 Arbeitstage investieren) sieht die Berechnung der Produktivität wie folgt aus:

150.000 € / 60 = 2.500 €

Jeden Tag erwirtschaftet Ihr Unternehmen somit 2.500 Euro. Das ist jedoch die Arbeitsproduktivität von drei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Um herauszufinden, wie viel jeder Mitarbeitende einspielt, müssen Sie diesen Wert durch drei teilen:

2.500 € / 3 = 833,33 €

Jeder und jede der drei Vertriebsmitarbeiter und Vertriebsmitarbeiterinnen erwirtschaftet somit täglich 833,33 Euro. Ebenso ist es möglich, die Produktivität pro Arbeitsstunde zu berechnen.

Wie wird die Arbeitsproduktivität verschlechtert?

Immer wieder kommt es vor, dass an sich produktive Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weniger effizient arbeiten als bisher. Indem Sie regelmäßig die Arbeitsproduktivität berechnen, erkennen Sie solche Verschlechterungen frühzeitig und können gegensteuern.

Die Ursachen für eine sinkende Arbeitsleistung sind vielseitig. In einigen Fällen reduziert sich bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Produktivität, weil es ihnen an Motivation fehlt, sie persönliche Schicksalsschläge erleiden mussten oder sie sich von einer Aufgabe überfordert fühlen. In anderen Fällen wurden bisher erfolgreiche Prozesse „verschlimmbessert“, indem zum Beispiel neue Aufgaben, Faktoren und Teilschritte hinzugekommen sind, mit denen die Belegschaft nichts anfangen kann.

Ebenso führen Ausfälle der Produktionsmaschinen oder fehlende Rohstoffe zu einer sinkenden Arbeitsproduktivität. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind dann nicht in der Lage, ihrer Arbeit nachzugehen. Gleiches trifft zu, wenn ein Unternehmen neue Technologien implementiert, aber keine Fort- und Weiterbildung der Belegschaft erfolgt. Diese setzt die neuen Möglichkeiten dann nicht oder falsch ein, was zu einer verringerten Arbeitsproduktivität führt.

Sie sehen: Es ist wichtig, dass Sie die konkreten Ursachen eines Abfalls der Produktivität genau bestimmen, um zielgerichtet etwas dagegen unternehmen zu können.

Warum sinkt die Arbeitsproduktivität?

  • langsameres Arbeiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
  • persönliche Gründe (Motivation, Schicksalsschläge etc.)
  • Fehler oder Ausfälle bei den Produktionsmaschinen
  • keine oder zu wenige Materialien/Ressourcen
  • Veränderungen an den Betriebsprozessen
  • fehlende Fort- und Weiterbildungen für die Belegschaft

Wie kann die Arbeitsproduktivität erhöht werden?

Neue Arbeitszeitmodelle sind gefragt. Der starre Acht-Stunden-Arbeitstag hat aus Sicht vieler ausgedient. Immer mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehnen sich nach mehr Flexibilität im Beruf, wollen ein besseres Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit erreichen und wünschen sich die Möglichkeit, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten.

Gleichzeitig ist für die gewünschte Arbeitsleistung eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz sehr wichtig. Hierzu gehört unter anderem, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Homeoffice in den Betrieb zu integrieren und sie beispielsweise aktiv in Teammeetings einzubinden. Weiterhin können teambildende Events und Maßnahmen die Arbeitsproduktivität erhöhen.

Ebenso wichtig ist es, die Motivation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hochzuhalten. Das erreichen Sie am besten, indem Sie sie in Entscheidungen einbinden und ihnen Anerkennung für ihren Arbeitseinsatz zukommen lassen. Ferner bieten Befragungen der Belegschaft die Möglichkeit, Feedback zu geben und sich aktiv in die Unternehmensentwicklung einzubringen. Zusätzlich gilt ein professionelles Gesundheitsmanagement für viele Arbeitskräfte als reizvoll.

Nicht zuletzt sollten Sie für eine höhere Produktivität und eine verbesserte Ausbringungsmenge die Betriebsprozesse optimieren oder modernisieren. Hierzu gehört unter anderem, den Einsatz von Betriebsmitteln zu verbessern sowie feste, klar verständliche Anleitungen für Standardprozesse zu entwerfen und in den einzelnen Abteilungen auszuhängen.

Optimieren Sie ständig die Arbeitsproduktivität

Um Ihr Unternehmen wirtschaftlich zu halten, ist eine Optimierung der Arbeitsproduktivität essenziell. Regelmäßige (wöchentliche oder monatliche) Überprüfungen sind daher dringend angeraten. Eine absolute Zahl ist hierbei nicht zwingend erforderlich, sondern die generelle Tendenz der Arbeitsproduktivität (steigend, stagnierend, fallend) ist entscheidend.

Beachten Sie aber auch, dass die Arbeitsproduktivität nur eine begrenzte Aussagekraft hat. So bildet diese Kennzahl beispielsweise kreative Leistungen und deren Wert nicht ab.

Geschäftsmann mit Geld in beiden Händen

Titelbild: Denis Novikov / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 1. November 2021, aktualisiert am März 24 2023

Themen:

Vertriebscontrolling