4 kreative Wege, Exit-Intent-Kampagnen aufzusetzen

Zukunft des Marketings in EMEA
Xenia Stoll
Xenia Stoll

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Laut einer Studie lassen über die Hälfte der Online-Käufer ihren Warenkorb unbezahlt stehen. Für die E-Commerce-Branche stellt das eine enorme Herausforderung dar. Denn verlässt der Kunde die Webseite, ohne dass die gewünschte Aktion ausgeführt wird, ist eine schlechte Conversion Rate die Folge. Plötzlich auftauchende Dialogfenster, die dem Nutzer spannende Angebote unterbreiten, können hier Abhilfe schaffen.

Papierschiff sitzt in einem Labyrinth

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich mit Exit-Intent-Pop-ups die Aufmerksamkeit des Webseitenbesuchers zurückholen können, bevor er Ihre Webseite verlässt.

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Was ist ein Exit-Pop-up?

Ein Exit-Pop-up (auch: Exit-Intent-Layer) bezeichnet ein Dialogfenster, das sich öffnet, sobald der Nutzer eine Webseite verlassen möchte. Dabei wird die Bewegung des Cursors getrackt, um das Pop-up zum richtigen Zeitpunkt einzublenden. Bewegt sich der Mauszeiger in Richtung des X-Icons (Schließen), werden dem Webseitenbesucher weitere Angebote unterbreitet.

Das Exit-Pop-up wird im digitalen Marketing genutzt, um den Kunden mit einem Produktvorschlag auf die Webseite zurückzuholen, einen Rabatt anzubieten oder ihn zur Zufriedenheit während des Kaufprozesses zu befragen. Es stellt somit eine Möglichkeit dar, die Customer Journey zu verlängern und gleichzeitig die Verweildauer sowie Conversion Rate zu verbessern.

Welchen Mehrwert können Sie dem Nutzer bieten?

Die Anwendungsbereiche für ein Exit-Pop-up im Online-Marketing sind vielfältig. Auch auf welcher Seite Sie das Dialogfenster integrieren, ist von der Zielsetzung abhängig. Sie können das Pop-up beispielsweise nutzen, um:

  • Warenkorbabbrecher zurückzuholen (beispielsweise mit einer Rabatt-Aktion),

  • weiterführende Inhalte wie Podcasts oder E-Books anzubieten,

  • Newsletter-Abonnenten zu gewinnen,

  • Webinar-Anmeldungen zu sammeln,

  • Informationen zu einer bestimmten Kampagne oder einem Event zu bewerben,

  • weitere spannende Produkte vorzuschlagen,

  • Umfragen durchzuführen,

  • Feedback vom Kunden einzuholen oder

  • Ihre Social-Media-Kanäle hervorzuheben.

Setzen Sie das Pop-up gekonnt ein, können Sie so die Klickrate und die Conversion Rate Ihrer Webseite verbessern.

Im Unterschied zum normalen Pop-up, das auftaucht, während der Nutzer auf der Webseite stöbert, bietet das Exit-Intent-Layer einen höheren Mehrwert. Da der Nutzer bereits dabei ist, die Seite zu verlassen, können Sie ihn an diesem Touchpoint besser abholen, als wenn das Pop-up Content überdeckt, den sich der Webseitenbesucher anschauen möchte. Denn Pop-ups, die Webseiten-Content verdecken, werden oft als störend empfunden.

Einrichtung des Exit-Intent-Pop-ups: WordPress-Plug-in, Marketing-Tools oder eigene Programmierung

Ein Exit-Intent-Pop-up können Sie auf ganz verschiedene Art und Weise in Ihre Webseite integrieren. Die Einrichtung des Dialogfensters steht immer auch in Abhängigkeit dazu, wie Sie Ihre Webseite betreiben.

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, das Pop-up selbst zu programmieren. Möchten Sie jedoch ganz ohne Programmierungsaufwand auskommen, können Sie stattdessen Tools verwenden. Viele Marketing-Plattformen bieten auch an, eigene Pop-ups zu erstellen. So zum Beispiel:

Betreiben Sie Ihre Webseite mit WordPress, können Sie mithilfe von Plug-ins ganz einfach ein Exit-Pop-up einrichten. Folgende bieten sich dazu an:

Denken Sie aus Sicht der User: Exit-Pop-up gewinnbringend einsetzen

Das Exit-Intent-Layer kann auf der eigenen Webseite zum Retargeting eingesetzt werden. Bevor ein Nutzer Ihre Seite verlassen möchte, können Sie ihn beispielsweise an ein Produkt erinnern, auf dessen Produktdetailseite er sich besonders lang aufgehalten hat.

Cookies helfen dabei, das Surfverhalten der Webseitenbesucher zu identifizieren. Ein Echtzeit-Tracking sorgt dafür, dass das Pop-up im richtigen Moment erscheint und dem Besucher einen Inhalt bietet, der für ihn relevant ist. Im Idealfall beseitigt das Pop-up ein Problem, das den Nutzer zum Verlassen der Seite veranlasst hat.

Ein typisches Beispiel dafür ist der Rabattcoupon: Hat sich der User aufgrund des hohen Preises dazu entschlossen, den Warenkorb stehen zu lassen, können Sie ihn vielleicht mit einem tollen Angebot in letzter Sekunde zurückholen. So schaffen Sie es, die Customer Journey des Nutzers auf Ihrer Webseite zu verlängern und ihn wieder sanft in Richtung Kaufabschluss zu lenken.

Nachfolgend erfahren Sie vier Ansätze, die Ihnen dabei helfen, Exit-Pop-ups stets kontext- und nutzerzentriert einzusetzen:

1. Exit-Intent personalisieren

Sprechen Sie den Webseitenbesucher ganz gezielt an. Handelt es sich um einen eingeloggten Kunden, können Sie sogar den Namen verwenden. Hier sollten Sie jedoch vorsichtig vorgehen und darauf achten, dass der Besucher nicht abgeschreckt wird.

Um das Pop-up zu personalisieren, sollten Sie dieses auch in die jeweilige Sprache übersetzen. Hat der Besucher die Webseite beispielsweise auf Spanisch gestellt, sollte auch das Pop-up auf dieser Sprache angezeigt werden.

Idealerweise spielen Sie ein Exit-Intent-Pop-up auch nur einmal pro Besucher aus. Hat der Nutzer nämlich nicht auf das Fenster reagiert, kann es als störend empfunden werden, wenn ihm das Pop-up immer wieder eingeblendet wird, sobald er die Webseite verlassen möchte.

2. Klare Botschaft vermitteln und Mehrwert bieten

Dem Kunden sollte mit einem Exit-Intent-Layer nicht einfach nur verweigert werden, das Browserfenster zu schließen. Stattdessen sollten Sie ihm einen guten Grund dafür bieten, warum er sich weiterhin auf Ihrer Seite aufhalten sollte.

Tracken Sie deshalb immer, wie lange sich ein Kunde auf Ihrer Webseite aufgehalten hat. War er nur wenige Sekunden auf der Seite beschäftigt, ist ein Pop-up nicht unbedingt ratsam. Hat er jedoch einige Zeit auf Ihrer Webseite verbracht und den Cursor erst kurz vor Kaufabschluss zum X bewegt, könnten Sie ihn beispielsweise durch eine überzeugende Rabattaktion zurückholen.

Behalten Sie neben dem Surfverhalten Ihres Besuchers außerdem im Blick, dass die Absicht des Pop-ups klar und einfach formuliert ist, sodass der User direkt weiß, welcher Nutzen ihm gebotet wird.

Exit Intent Kampagne aufsetzen

Bild: Exit-Intent-Beispiele von OptinMonster

Beispiel für ein Exit-Intent-Pop-up, das den Download eines E-Books anbietet.

3. Kontrast zum Webseiten-Inhalt setzen

Gestalten Sie das Pop-up auffällig genug, um die Aufmerksamkeit des Besuchers zurückzugewinnen. Ein hoher Kontrast zum restlichen Webseiten-Design kann dabei hilfreich sein. Verwenden Sie beispielsweise eine kontrastreiche Farbe, inspirierende Grafiken oder ein spektakuläres Bild, um den Nutzer durch visuelle Reize wieder einzufangen.

Exit Intent Kampagne_2

Bild: OptinMonster

Beispiel für ein Pop-up, das sich grafisch vom Rest der Website abhebt und dadurch besonders auffällt.

4. Überraschungsmoment auslösen

Stellen Sie sich vor, Sie informieren sich zu einem bestimmten Service oder Angebot auf einer Webseite, und plötzlich werden Sie zu einem privaten Beratungsgespräch eingeladen oder sogar zu einer Veranstaltung zu diesem Thema.

Als Webseitenbesucher bekommen Sie so nicht nur einen personalisierten Mehrwert geboten, sondern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vom guten Service des Unternehmens beeindruckt. Solche positiven Überraschungsmomente eignen sich ganz besonders, um den Besucher Ihrer Webseite im letzten Moment doch noch von sich zu überzeugen.

Pop-ups stellen für viele Internetnutzer einen Störfaktor dar, da sie den Webseiteninhalt einfach überdecken. Das Exit-Intent-Layer hingegen kann ganz gezielt verwendet werden, da der Webseitenbesucher ohnehin dabei war, die Seite zu verlassen.

Genau an dieser Stelle können Sie mit spannenden Inhalten noch einmal punkten und dem Besucher einen deutlichen Mehrwert bieten, der ihn dazu veranlasst, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Auf diese Weise lässt sich die Verweildauer des Nutzers auf Ihrer Seite verlängern und darüber hinaus für eine bessere Conversion Rate sorgen.

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Titelbild: cagkansayin / Getty Images

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