Stellen Sie sich vor, jemand kennt Sie nicht, besucht Ihre Webseite zum allerersten Mal und kauft sofort Ihre Produkte. Das ist wohl der Traum jedes Unternehmens. Leider läuft es aber oft genug ganz anders: Menschen kommen auf eine Webseite und verlassen sie unverrichteter Dinge wieder. Dann ist es gut, diese Personen erneut ansprechen und an das Angebot erinnern zu können. Remarketing macht das möglich. Wir zeigen Ihnen, wie diese Methode funktioniert und wie sie sich vom klassischen Retargeting unterscheidet.

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Wo liegt der Unterschied zwischen Remarketing und Retargeting?

Sehr ähnlich zum Remarketing ist das Retargeting. Oft wird es sogar synonym gebraucht. Eigentlich bezeichnen die beiden Begriffe aber nicht dasselbe.

Auch beim Retargeting geht es darum, Ihre Webseiten-Besucher später erneut über Ads erreichen zu können. Der Unterschied liegt in der Zielstrebigkeit der Methoden. Beim Retargeting sprechen Sie alle Menschen an, die einmal auf Ihrer Webseite waren – unabhängig davon, wie lange sie sich dort aufgehalten und mit welchen Inhalten sie sich beschäftigt haben. In der Regel werden an all diese Menschen dieselben Werbeanzeigen ausgespielt.

Beim Remarketing hingegen wird erfasst, wofür sich der Besucher auf Ihrer Webseite genau interessiert hat. Das ermöglicht es, ihn ganz gezielt mit Inhalten anzusprechen, die zu seinen Interessen passen.

Hat sich der Nutzer zum Beispiel die Übersichtsseite Ihres Shops angesehen, können Sie ihm anschließend Anzeigen für Ihre besten Produkte anzeigen. Hat er etwas in den Warenkorb gelegt, bricht den Kauf aber ab, können Sie sogar noch weitergehen und ihm genau dieses Produkt noch einmal zeigen – optionalerweise zusammen mit einem weiteren Kaufanreiz wie etwa einem Rabatt oder erlassenen Versandkosten.

Wie funktioniert Remarketing?

Remarketing-Kampagnen sind über verschiedene Anbieter möglich. Dazu gehören zum Beispiel criteo und AdRoll. Am bekanntesten ist in Sachen Remarketing aber Google.

Das Prinzip funktioniert immer ähnlich: Zunächst implementieren Sie ein Tag auf Ihrer Webseite, das Besucher erfasst. Sobald ein Nutzer Ihre Inhalte konsumiert, wird sein Nutzerverhalten verfolgt. Je nachdem, welche Seiten er sich anschaut, wird er in eine passende Remarketing-Liste eingeordnet. Wie genau Sie diese nutzen, erklären wir Ihnen gleich.

Besucht der Nutzer nun eine andere Webseite, erkennt ihn der Remarketing-Anbieter und spielt ihm eine Anzeige aus. Im besten Fall klickt der Nutzer darauf, landet erneut auf Ihrer Webseite und schließt dort einen Kauf ab.

Google Remarketing: Diese Möglichkeiten bietet Ihnen der Internetriese

Schalten Sie Ihre Remarketing-Kampagnen über Google, können Sie wahlweise Text-, Bild- oder Videoanzeigen erstellen. Diese werden ausgeliefert, sobald Nutzer eine Google-Webseite oder eine Webseite im Google-Werbenetzwerk besucht. Google selbst zufolge hat es auf diesem Weg Zugang zu zwei Millionen Webseiten. Auch eine Anzeige in der Google-Suche ist möglich.

Eine weitere Option ist, nicht nur die Besuche Ihrer Webseite zu erfassen, sondern auch die Interaktionen mit Ihrem YouTube-Kanal. Dabei ist es egal, ob Nutzer Sie direkt auf YouTube finden oder ein Video ansehen, das auf einer anderen Webseite eingebunden ist.

Falls Sie Kontaktdaten Ihrer Kunden besitzen, ist es zudem möglich, diese bei Google hochzuladen. Anschließend können Sie diese Kunden gezielt innerhalb der verschiedenen Google-Produkte ansprechen, sobald diese in ihrem Konto angemeldet sind.

Remarketing-Listen anlegen: So gehen Sie vor

Das machtvollste Element des Remarketings sind die Remarketing-Listen. Durch diese können Sie Webseiten-Besucher je nach ihrem Nutzungsverhalten und ihren Interessen in verschiedene Gruppen einteilen und diese dann mit verschiedenen Anzeigen targetieren. Zum Anlegen der verschiedenen Listen gehen Sie wie folgt vor:

  1. Loggen Sie sich in Ihren Google-Ads-Account ein.

  2. Klicken Sie auf das Werkzeugsymbol und wählen Sie den Punkt „Gemeinsam genutzte Bibliothek“.

  3. Klicken Sie zuerst auf „Zielgruppenverwaltung“ und danach auf „Zielgruppenlisten“.

  4. Klicken Sie als Nächstes auf das blaue Plus-Zeichen und entscheiden Sie sich für den Punkt „Webseitenbesucher“.

  5. Geben Sie der Liste einen Namen, unter dem Sie sie später wiederfinden und erkennen können.

  6. Öffnen Sie das Drop-Down-Menü „Listenmitglieder“ und wählen Sie eine der Vorlagen aus.

  7. Öffnen Sie im Drop-Down-Menü als Nächstes den Punkt „Besuchte Seiten“. Dort legen Sie fest, unter welchen Bedingungen Nutzer der Liste hinzugefügt werden sollen.

  8. Legen Sie fest, welche Nutzer zu Beginn in der Liste erfasst werden sollen. Sie können mit einer leeren Liste beginnen oder Webseiten-Besucher aus den vergangenen 30 Tagen hinzufügen.

  9. Definieren Sie, wie lange Besucher auf der Liste bleiben sollen. Sie können zum Beispiel einstellen, dass sie gestrichen werden sollen, wenn Sie 30 Tage lang nicht mit Ihrer Webseite interagiert haben.

  10. Klicken Sie nun auf „Zielgruppe erstellen“, um den Prozess abzuschließen.

Fazit: Mit Retargeting bleiben Sie im Gedächtnis

Insbesondere wenn sie einer neuen Marke begegnen und noch keine Gelegenheit hatten, Vertrauen zu einem Unternehmen aufzubauen, ziehen viele Menschen es vor, mit einem Kauf zu warten. Das jedoch birgt die Gefahr, dass sie das Angebot wieder vergessen – schließlich ist das Internet voll von Informationen, Produkten und Dienstleistungen – und die Wahrscheinlichkeit, von etwas anderem abgelenkt zu werden, hoch.

Remarketing schafft Abhilfe. Durch gezielte Ads sorgen Sie dafür, dass Ihr Angebot im Gedächtnis bleibt und ehemalige Besucher zurück auf Ihre Webseite kommen. Remarketing weist dabei einen eklatanten Vorteil im Vergleich zum Retargeting auf: Da die Interessen der Besucher erfasst werden, können Werbeanzeigen individueller ausgespielt werden. Ein Selbstläufer ist das zwar nicht, aber mit der richtigen Strategie kann Remarketing Ihre Umsätze schnell erhöhen.

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Titelbild: masterzphotois / Getty Images

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Ursprünglich veröffentlicht am 30. September 2020, aktualisiert am Januar 19 2023

Themen:

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