Spannungsfeld Online-Marketing: Jeder spricht über guten Content. Aber wie sehen gute Online-Inhalte aus? Die folgenden 15 Punkte geben Ihnen sichere Kriterien an die Hand, die Leser und Suchmaschinen honorieren werden.

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1. Nutzen: Helfen Sie Besuchern, eine konkrete Aufgabe oder Frage zu lösen

Wenn Sie einen Text schreiben, beantworten Sie eine klar umrissene Nutzer-Intention. Dahinter kann ein Keyword oder eine häufige Fragestellung stehen. Wenn Ihnen die Absichten und Motivation Ihres Publikums glasklar sind, können Sie Inhalte produzieren, die Nutzer schnell und einfach zum Ziel führen. Alles, was Nutzer bei diesem zentralen Thema nicht weiterbringt, lassen Sie am besten weg oder erwähnen es am Rande mit weiterführenden Links.

2. Stellen Sie Relevanz sicher (das Gegenteil von Keyword-Stuffing)

Sie wissen, um welches eine Keyword, um welches eine Problem es in Ihrem Artikel gehen soll. Sie verstehen die Nutzer-Intention hinter dem Keyword. Sorgen Sie nun dafür, dass Ihr Text wirklich relevant wird. In Ihrem Text mit Keywords und Synonymen zu arbeiten, ist etwas anderes, als Ihr Dokument künstlich mit Suchbegriffen zu überladen. Google erkennt Zusammenhänge und versteht immer besser, ob der Text Nutzern wirklich zu ihrer Suchanfrage weiterhilft.

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Google erkennt Zusammenhänge und Synonyme. Einfach gesagt: Google weiß, was Begriffe tatsächlich bedeuten. Schaffen Sie tatsächliche Relevanz, statt unnütz auf starre Begriffe zu optimieren.

3. Semantik: Arbeiten Sie thematische Unterabteilungen aus

Ihr Beitrag löst ein zentrales Problem oder eine konkrete Fragestellung. Probleme, Fragen und Gedanken gliedern sich immer nach verwandten Unterpunkten, die im Kopf Ihres Publikums miteinander verknüpft sind - beim einen mehr, beim anderen weniger. Diese Unterabteilungen treten bei Google und anderen Suchmaschinen durch verwandte Keywords und Kombinationen (Longtail-Suchbegriffe) in Erscheinung. Gliedern Sie Ihr Thema immer nach Absätzen, die auf verwandte Anfragen zu Ihrem Thema eingehen. So schaffen Sie ein vollständig relevantes Dokument, das jedem Besucher etwas zu bieten hat und bei Google zu unterschiedlichsten Suchanfragen angezeigt werden kann.

4. Verständlichkeit: Einprägsame Sprache statt Professoren-Deutsch

Fragen Sie sich zu jedem Zeitpunkt der Produktion Ihrer Inhalte: Ist der Text klar verständlich, oder muss sich der Leser anstrengen, um Ihre Punkte zu verstehen? Verwenden Sie lieber einfache Wörter statt Fachausdrücke. Fachliche Formulierungen erklären Sie bitte möglichst schnell, damit der Kopf des Lesers für den eigentlichen Kern des Themas frei bleibt.

5. Schreiben Sie eine starke Überschrift und H1-Titel

Ohne starke Überschrift wird Ihr Beitrag nicht gelesen. Ohne H1-Titel mit klarem Fokus auf Ihr wichtigstes Keyword verschenken Sie Potenzial für wertvolle Rankings und senken die Click Through Rate in den Ergebnissen der Suchmaschine.

6. Schaffen Sie Themen, die sich einprägen

Inspirieren, informieren oder unterhalten Sie. Ob Ihr Text unterhalten soll, ist Geschmacksache. Sorgen Sie aber auf jeden Fall für prägnante Bilder beim Leser. Liefern Sie konkrete Beispiele oder Fälle, anhand derer Sie die Essenz Ihres Themas vermitteln. Anstatt einer trockenen Übung wie “Wichtige Regeln für Ihr Online Marketing” können Sie Ihr Thema mit einer spannenden und bildhaften Geschichte aufmachen, wie “Was ich von einer Flugbegleiterin über Online Marketing gelernt habe”. Der Titel sollte aber nicht mehr versprechen, als der Beitrag hält. In diesem Fall habe ich in meinem Blog Online-Marketing analog zu meinen Beobachtungen auf Flügen mit großen Airlines erklärt. Das führt automatisch zu einfachen Beispielen, die jeder versteht und an die sich jeder erinnert.

Andreas_Graap_Artikel_FlugbegleitungIn meinen Blog-Artikeln achte ich auf einprägsame Themen, bildhafte Sprache, konkrete Beispiele und Einfachheit. Das ist auch nötig; Online-Marketing ist ein komplexes Feld.

7. Fragen Sie sich, ob Sie den Inhalt selbst teilen würden

Machen Sie den Selbsttest bei jedem Ihrer Artikel und Content-Produktionen: Würden Sie den Inhalt mit Ihren Freunden oder Geschäftspartnern in Social Media teilen, oder ist er nur für die Augen der Suchmaschine gedacht? Diese Frage sollten Sie sich bei allen Arten von Online-Inhalten stellen, ob bei Texten, Infografiken, Videos, E-Books usw.

8. Schreiben Sie so lang wie nötig – und so kurz wie möglich

Streichen Sie alles weg, auf das Ihr Text auch verzichten könnte - auf das der Nutzer verzichten kann. Geben Sie sich aber auch nicht zufrieden, wenn der Artikel noch nicht alles auf den Punkt bringt, was speziell zu diesem Thema, zur Lösung der Problem- oder Fragestellung gesagt werden muss.

9. Lassen Sie lektorieren und machen Sie einen Fakten-Check

Fehler beim Schreiben lassen sich meistens nicht vermeiden. Lassen Sie deshalb einen Kollegen Ihren Text gegenlesen. Ein frischer Blick findet Fehler, an die sich Ihr Gehirn bereits gewöhnt hat und beim wiederholten Lesen komplettiert.

Zahlen und andere Fakten in Ihren Artikeln sollten Sie besser einmal zu oft prüfen. Nutzer werden es Ihnen danken, andere Webmaster werden Sie auch in Zukunft verlinken. Checken Sie außerdem nach der Veröffentlichung von Inhalten, ob Links wirklich zum Ziel führen. Klicken Sie sich durch. Oft funktionieren auch auf den ersten Blick korrekte Links wegen Groß- und Kleinschreibung einzelner Wörter oder fehlerhafter Zeichen nicht. In anderen Fällen fehlt ein unscheinbares Zeichen oder das “http://” in der URL. 

10. Bringen Sie einen Autor ins Spiel 

Ihr Inhalte werden für Besucher greifbarer und vertrauenswürdiger, wenn darin ein Autor erkennbar ist. Geben Sie Ihren Inhalten wenn möglich immer ein Gesicht in Form eines Autorenbildes. Noch besser: Fügen Sie Ihren Artikeln eine Kurzbiografie und Kontaktdaten des Autors hinzu.

11. Roten Faden behalten: Infos nicht mit Werbung vermischen

Geben Sie Ihren Artikeln einen roten Faden. Am Anfang beschreiben Sie zum Beispiel ein Problem, am Ende ist der Nutzer mit der Lösung vertraut. Machen Sie aber innerhalb Ihrer Inhalte keine Ausflüge in die Kundenakquise oder werbliche Argumentation. Leser wollen in der Regel etwas wissen. Danach sind Sie bereit, den nächsten Schritt zu gehen.

12.Verlinken Sie gute Quellen

Quellen machen Ihren Text glaubhafter und zeigen der Suchmaschine Relevanz an. Der Nutzer sollte aber zu jeder Zeit wissen, was ihn hinter einem Link erwartet (und wohin der Link führt). Begriffe wie “hier” oder “mehr dazu” sollten Sie nur verlinken, wenn Sie kurz vor oder nach dem Link klarstellen, auf welche weiterführende Webseite Sie verweisen.

13. Texte optisch ansprechend gestalten

Das Auge liest mit – im Ernst, den Wert Ihrer Inhalte sollten Sie nicht mit zu kleiner Schrift, unangenehmen Kontrasten, zu langen Absätzen oder schwer erkennbaren Links schmälern. Machen Sie es Nutzern zu einem freudigen Erlebnis, Ihre Inhalte zu durchstöbern. Auch und vor allem auf mobilen Endgeräten.

14. Einzigartigen Nutzen statt nur einzigartigen Content bieten 

Immer ist die Rede von „Unique Content” - es ist aber keine Leistung, von sich und seinen Inhalten behaupten können, in einzigartiger Reihenfolge Wörter aneinander gereiht zu haben. Bieten Sie mit Ihren Inhalten einen einzigartigen Nutzen, den es in keinem anderen Dokument in dieser Form gibt. Dann setzt sich Ihre Veröffentlichung durch, bei Google, anderen Webmastern und Ihrer Zielgruppe.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, steigern Sie den Mehrwert Ihrer Inhalte kontinuierlich und werden im SEO und Content Marketing Formate entwickeln, die Sie in Ihrer Branche zu einem Meinungsführer, mindestens aber zu einer vertrauenswürdigen Quelle machen. Behandeln Sie diesen Artikel wie eine Checkliste. Ich selbst muss mich immer wieder an diese Erfolgsfaktoren erinnern, wenn ich online veröffentliche. Lassen Sie Artikel nach Möglichkeit auch einmal für einen Tag liegen und prüfen Sie, ob Ihnen der Inhalt mit einem Tag Abstand und frischem Blick noch immer so gut gefällt; oder ob noch Feinschliff gefragt ist.

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Ursprünglich veröffentlicht am 24. März 2015, aktualisiert am Februar 08 2023

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Content-Marketing