Wie bitte? Können Sie das nochmals kurz wiederholen?“ Wenn Sie viel über das Telefon arbeiten, zum Beispiel im Vertrieb, haben Sie derlei Sätze sicherlich auch schon gebraucht oder gehört. Oft finden sie Verwendung, wenn der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin den Namen einer Person oder eines Produktes nicht richtig versteht.

Was ist die Lösung? Lernen Sie, wie Sie Wörter am Telefon richtig buchstabieren, zum Beispiel anhand einer Buchstabiertafel oder eines internationalen Buchstabieralphabets.

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Was sind klassische Herausforderungen beim Buchstabieren am Telefon?

Wenn Sie Wörter buchstabieren, stehen Sie oft vor dem Problem, dass einzelne Buchstaben ähnlich klingen. Denn manche sprechen wir im Deutschen fast gleich aus. Dazu gehören zum Beispiel das „P“ und das „B“ sowie das „T“ und das „D“. Auch „K“ und „G“ klingen fast gleich, besonders beim Buchstabieren am Telefon.

Die Lösung: Buchstabiertafeln bzw. Buchstabieralphabete

Um das Buchstabieren zu erleichtern, wurden im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Vorlagen entwickelt. So gab es bereits 1890 das sogenannte deutsche Telefonalphabet, abgedruckt im Berliner Telefonbuch. Das damalige Konzept klingt aus heutiger Sicht etwas ungewöhnlich: Jeder Buchstabe wurde einer Zahl zugewiesen. Das „A“ bekam die „1“, das „B“ die „2“ und so weiter.

Aus dem Telefonalphabet entstanden weitere Buchstabieralphabete, auch Buchstabiertafeln oder Buchstabiertabellen genannt. In manchen Bereichen ist von Fliegeralphabet oder Funkalphabet die Rede.

In Deutschland hat sich die deutsche Buchstabiertafel nach DIN 5009 etabliert, in Österreich gibt es beispielsweise die ÖNORM A 1081. Ebenso können Sie auf ein englisches Buchstabieralphabet oder auf das internationale Buchstabieralphabet zurückgreifen, wenn Sie beispielsweise telefonisch einen Namen oder etwas anderes klar durchgeben möchten.

Egal welche Buchstabiertafel Sie verwenden: Mittlerweile setzen alle auf das gleiche System. Das heißt, Sie müssen sich keine Zahlen merken, sondern spezielle Wörter, die jeden Buchstaben „repräsentieren“.

Deutsches Buchstabieralphabet: Das sind die Besonderheiten

Wie erwähnt gibt es eine Norm für die deutsche Buchstabiertafel. Das Deutsche Institut für Normung führte 1983 die DIN 5009 ein (sie hieß „postamtliche Buchstabiertafel“), um das Diktieren von Buchstaben zu vereinheitlichen. Die letzte Fassung erschien 1996 und wird seit Herbst 2020 überarbeitet. Die neue DIN 5009 soll ab Mitte 2022 gelten.

Bis dahin gilt das bekannte deutsche Buchstabieralphabet. Es basiert auf der Idee, vielen Buchstaben einen männlichen oder weiblichen Vornamen zuzuordnen. Zum Beispiel sagen Sie beim Buchstabieren am Telefon:

  • A wie Anton
  • C wie Cäsar
  • I wie Ida
  • T wie Theodor
  • X wie Xanthippe

Darüber hinaus gibt es Buchstaben, bei denen keine Namen zum Einsatz kommen. So buchstabieren Sie folgendermaßen:

  • N wie Nordpol
  • Y wie Ypsilon
  • Ä wie Ärger
  • Ü wie Übermut

Eine Übersicht der korrekten Wörter und Namen finden Sie beispielsweise auf buchstabieralphabet.org.

Was soll sich mit der Überarbeitung der DIN-Norm ändern? Ein Expertenausschuss möchte die Diktierregeln so umgestalten, dass zukünftig hauptsächlich Städtenamen fürs Buchstabieren verwendet werden.

Internationales Buchstabieralphabet: Was macht es aus?

Weltweit gibt es verschiedene Buchstabiertafeln. In Italien kommen andere Diktierregeln als in Frankreich, in der Türkei oder in Spanien zum Einsatz. Damit der weltweite Austausch funktioniert, können Sie auf mehrere internationale Buchstabieralphabete zurückgreifen.

Das wohl bekannteste ist die Buchstabiertafel der ICAO (International Civil Aviation Organization, die internationale Flugbehörde). Sie verwenden Piloten im Flugverkehr, daher die englische Bezeichnung „Radiotelephony Spelling Alphabet“.

Da das Buchstabieralphabet häufig beim militärischen Austausch zum Einsatz kam, ist die ICAO-Buchstabiertafel ebenso als NATO-Alphabet bekannt. Die ITU (International Telecommunication Union) und die IMO (International Maritime Organization), beides Sonderorganisationen der UN (United Nations), übernahmen das NATO-Alphabet bzw. die ICAO-Vorgaben.

Möchten Sie danach am Telefon buchstabieren, geht das, wie Sie es wahrscheinlich aus Hollywood-Filmen kennen. Hier ein paar Beispiele:

  • Alfa für A
  • Bravo für B
  • Charlie für C
  • Echo für E
  • Foxtrot für F

Auch das NATO-Alphabet finden Sie auf buchstabieralphabet.org.

Weitere Buchstabiertafeln im weltweiten Einsatz

Vom ICAO-Buchstabieralphabet aus entwickelten sich ein paar Abwandlungen, die ebenfalls international anerkannt sind. So geben Sie im NATO-Englisch den Buchstaben „A“ mit „Alfa“ an, im Französischen mit „Anatole“, in der Schweiz mit „Anna“ und im Türkischen mit „Adana“.

Dazu kommt, dass im weltweiten Gebrauch neben den ICAO/NATO-Vorgaben wie in Deutschland zivile Buchstabieralphabete im Einsatz sind. In England buchstabieren Sie am Telefon beispielsweise wie in Deutschland viel mit Vornamen (A wie Alfred, B wie Benjamin etc.).

Noch komplizierter wird es, wenn Sie Wörter durchgeben möchten, deren Buchstaben nicht der arabischen Schrift entsprechen – wie beim Kyrillischen oder Japanischen.

Welche Vorlage können Sie zum Buchstabieren am Telefon verwenden?

Wenn Sie im Vertrieb mit ausländischen Geschäftspartnern und Geschäftspartnerinnen kommunizieren, empfiehlt es sich, beim Buchstabieren am Telefon den Standard ITU 1932 anzuwenden. Hierbei nutzen Sie weltweit bekannte Städtenamen, Ländernamen und Namen von Personen, zum Beispiel:

  • Amsterdam für A
  • Edison für E
  • Havana für H
  • Xanthippe für X

Bei Zahlen können Sie die englischen Wörter verwenden. Um besser verstanden zu werden, hat es sich eingebürgert, das „TH“ als simples „T“ auszusprechen, zum Beispiel „Tri“ statt „Thri“. Gleiches gilt übrigens im Deutschen: Hier sagen Sie besser „Zwo“ statt „Zwei“.

Was ist mit Zeichen?

Gemäß dem deutschen Buchstabieralphabet nach DIN-Norm benennen Sie konkret jedes Satz- und Sonderzeichen. Sagen Sie beim Buchstabieren am Telefon „Pluszeichen“ statt „Plus“, „Dollarzeichen“ statt „Dollar“ oder „senkrechter Strich“ statt „Strich“.

Buchstabieren am Telefon muss jeder üben

Heißt es N wie Nordpol, N wie Nellie oder N wie November? Wenn Sie viele Verkaufsgespräche über das Telefon führen (besonders mit internationalen Kontakten), sollten Sie die verschiedenen Buchstabiertafeln kennen. Lernen Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, studieren Sie die Beschreibungen ein.

Oder Sie drucken sich einfach die wichtigsten Buchstabieralphabete aus und hängen sie sich an Ihren Arbeitsplatz. Dann unterläuft Ihnen kein Flüchtigkeitsfehler – und Sie hören auch deutlich seltener Sätze wie: „Können Sie das nochmals kurz wiederholen?“

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Titelbild: Prostock-Studio / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 7. Februar 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

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