Sie sind im Urlaub und plötzlich klingelt das Telefon, obwohl in Ihrer Abwesenheitsnotiz die Rufnummer Ihrer Kollegin angegeben ist? Weil Sie den Anruf entgegennehmen, ist nicht nur der Urlaub dahin, sondern Sie zahlen für den Auslandstarif auch noch obendrauf. Eine Rufumleitung hätte Ihnen dieses Szenario erspart. Deshalb zeigen wir Ihnen, wie Sie ganz einfach selbst eine Rufweiterleitung für Ihr Telefon einrichten können und welche unterschiedlichen Arten von Umleitungen es gibt.
Was ist eine Rufumleitung?
Die Rufumleitung (auch: Rufweiterleitung oder Rufweiterschaltung) ist eine Funktion von Festnetztelefonen und Smartphones, bei der eingehende Anrufe an eine andere Rufnummer weitergeleitet werden. Nutzer und Nutzerinnen haben dabei die Möglichkeit, den Anruf an die Mailbox, ein anderes Mobiltelefon oder gar ein Festnetztelefon umzuleiten.
So können Sie eine Rufumleitung einrichten
Nun wissen Sie, was Sie bei der Anrufweiterleitung beachten sollten und welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen. Nachfolgend erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie eine Rufweiterleitung für Ihr Gerät einrichten können – ob iPhone, Android oder Festnetz.
Weiterleitung für iPhones und iOS-Geräte
- Öffnen Sie das Menü „Einstellungen“, indem Sie es in die Suche eingeben oder das Icon mit Zahnradsymbol auswählen.
Quelle: Screenshot vom iPhone-Screen
- Scrollen Sie nun bis zum Navigationspunkt „Telefon“ und wählen Sie ihn an.
Quelle: Screenshot vom iPhone-Screen
- Klicken Sie anschließend auf „Rufweiterleitung“ und aktivieren Sie den Schalter.
Quelle: Screenshot vom iPhone-Screen
- Unter „Weiterleiten an“ geben Sie abschließend die Telefonnummer ein, an die der Anruf umgeleitet werden soll.
- Klicken Sie nun nur noch auf „Zurück“ und schon ist die Rufweiterleitung aktiviert. Ein kleines Telefon-Symbol mit Pfeil in der oberen Navigationsleiste des iPhones zeigt Ihnen, dass die Funktion aktiviert ist.
Quelle: Screenshot vom iPhone-Screen
Weiterleitung für Android-Geräte
- Öffnen Sie die Telefon-App und wählen Sie im Suchfeld die drei Punkte an.
- Klicken Sie auf „Einstellungen“ und anschließend auf den Navigationspunkt „Anrufe“.
- Wählen Sie nun das Menü „Rufweiterleitung“ aus. Android bietet die Option, eine bedingte oder absolute Weiterleitung direkt in den Einstellungen festzulegen. Für die bedingte Rufumleitung haben Sie die Möglichkeit zwischen „wenn besetzt“, „wenn keine Antwort“ oder „wenn nicht erreichbar“ auszuwählen.
- Geben Sie schließlich die Rufnummer für die Weiterleitung ein, um die Funktion zu aktivieren.
Rufumleitung: Festnetz auf Handy
Möchten Sie Ihr Bürotelefon auf Ihr privates Smartphone umleiten, um auch unterwegs oder auf Kundenterminen erreichbar zu sein, müssen Sie sich an Ihren Anbieter wenden oder die Bedienungsanleitung Ihres Telefons zu Rate ziehen. Oftmals finden Sie im Handbuch Steuerungscodes, mit denen Sie die Weiterleitung ganz einfach selbst einrichten können. Je nach Telefonanlage kann es jedoch auch sein, dass Sie sich an den Kundensupport Ihres Telefonanbieters wenden müssen.
Bedingte vs. absolute Anrufweiterleitung: Wo liegt der Unterschied?
Die Rufumleitung kann auf zwei verschiedene Arten eingerichtet werden. Dabei wird in die bedingte und die absolute Anrufweiterleitung unterschieden.
Wie der Name bereits vermuten lässt, tritt die bedingte Rufumleitung immer dann ein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. So können Sie beispielsweise einrichten, dass ein Anruf immer dann umgeleitet wird, wenn Sie das Telefon nach einer gewissen Zeitspanne nicht abgenommen haben. Denkbar ist auch, Anrufe umleiten zu lassen, wenn die Leitung gerade besetzt ist. Die häufigste Anwendung der bedingten Rufumleitung ist die Weiterleitung auf die Mailbox oder den Anrufbeantworter.
Die absolute Anrufweiterleitung hingegen leitet alle eingehenden Anrufe direkt an eine andere Rufnummer weiter. Das ist besonders praktisch, wenn Sie sich beispielsweise im Urlaub oder im Homeoffice befinden und eine dauerhafte Weiterleitung vom Telefon im Büro auf die Nummer eines Kollegen bzw. Ihr Handy einrichten wollen.
Rufumleitung: Welche Nummer wird angezeigt?
Wird eine Rufumleitung von Handy zu Handy eingerichtet, so wird in der Regel ganz normal die Rufnummer des Anrufers oder der Anruferin angezeigt. Schwierigkeiten kann es jedoch bei Festnetztelefonen geben. Diese werden teilweise über einen Router umgeleitet, weshalb es dazu kommen kann, dass nicht die Nummer des Anrufers, sondern die des Umleitungstelefons auf dem Display des Angerufenen auftaucht. Informieren Sie sich hierzu am besten bei Ihrem Anbieter, um eventuelle Fragen und Stolpersteine im Vorhinein zu klären.
Was kostet eine Rufumleitung?
Im Normalfall ist eine Rufumleitung vollkommen kostenlos – abhängig von Ihrem individuellen Festnetz- oder Mobilfunkvertrag. Nutzen Sie eine Flatrate oder ein Minutenpaket, so werden auch Weiterleitungen durch die Konditionen abgedeckt. Da Anrufe vom Handy auf Festnetztelefone (oder umgekehrt) häufig ausgeschlossen sind, zahlen Sie hier den Minutenpreis, den Ihr Anbieter dafür veranschlagt.
Ein Sonderfall: Befinden Sie sich im Ausland außerhalb der Europäischen Union, fallen teilweise sehr hohe Kosten an. Informieren Sie sich deshalb unbedingt im Voraus, ob eine Umleitung aus dem Ausland sinnvoll ist oder Sie nicht lieber eine absolute Rufumleitung auf Ihre Mailbox einrichten. In diesem Fall verbindet sich die Leitung nämlich nicht mit dem ausländischen Mobilnetz. Eine andere Möglichkeit ist ein spezifischer Auslandsvertrag.
Rufumleitung per Code am Handy
Um Rufumleitungen auf Ihrem Mobiltelefon einzurichten, können Sie auch auf universelle Steuerungscodes zurückgreifen. Dies erspart Ihnen, jedes Mal erneut ins Menü gehen zu müssen. Geben Sie die Rufumleitungscodes dazu ganz einfach in die Anrufmaske ein und starten Sie für die Aktivierung den Anruf.
In der folgenden Übersicht finden Sie die wichtigsten Steuerungscodes zur Rufumleitung:
Funktion | Steuerungscode |
Rufumleitung für alle Anrufe | **21*Telefonnummer# |
Rufumleitung aktivieren | ##21# |
Rufumleitung deaktivieren | *21# |
Status der Weiterleitung überprüfen | *#21# |
Rufumleitung „wenn nicht abgehoben“ aktivieren | **61*Telefonnummer **Zeit# |
Rufumleitung „wenn nicht abgehoben“ deaktivieren | ##61# |
Rufumleitung „wenn besetzt“ aktivieren | **67*Telefonnummer # |
Rufumleitung „wenn besetzt“ deaktivieren | ##67# |
Rufumleitung „wenn nicht erreichbar“ aktivieren | **62*Telefonnummer # |
Rufumleitung „wenn nicht erreichbar“ deaktivieren | ##62# |
Alle Rufumleitungen deaktivieren | ##002# |
Aktuelle Rufumleitung überprüfen | *#61# |
So können Sie Ihre Rufumleitung deaktivieren
Um Ihre absolute oder bedingte Rufumleitung wieder zu beenden, rufen Sie einfach das jeweilige Menü auf, über das Sie die Weiterleitung eingerichtet haben und löschen Sie sie heraus. Alternativ können Sie auch die oben genannten Codes nutzen, um die Umleitung abzubrechen oder zu ändern. Dann landen wieder alle Anrufe regulär bei Ihrer Nummer.
Fazit: Lassen Sie Anrufe nicht ins Leere laufen
Servicewüste Deutschland: Kunden wollen eine telefonische Beratung, doch im Büro nimmt niemand ab? Trotz E-Mail und Co. ist die telefonische Erreichbarkeit noch immer zentral. Mit einer Anrufweiterleitung haben Sie die Möglichkeit, Telefonate ganz einfach umzuleiten, wenn Sie mal nicht im Büro sind. Geben Sie auf Ihrem Smartphone ganz einfach die universellen Steuerungscodes ein, um Rufumleitungen zu aktivieren, deaktivieren oder an Bedingungen zu knüpfen.
Um Anrufe vom Festnetz aufs Handy weiterzuleiten, ist die Anleitung des jeweiligen Anbieters notwendig. Richten Sie die Rufumleitung ganz einfach selbst ein – beachten Sie jedoch Zusatzkosten und Auslandsregelungen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Titelbild: Xavier Lorenzo / iStock / Getty Images Plus