Im Vergleich mit anderen sozialen Netzwerken ist Twitter extrem schnell und einfach. Durch das offene, asymmetrische Following-Modell verfolgen Sie hier die aktuellsten Gedanken und Ereignisse jedes beliebigen Users. Der Treibstoff von Twitter ist die Neugier von über 500 Millionen Nutzenden mit über 100 Millionen aktiven Accounts.
Das weckt auch die Neugier von Marketern. Die Twitter Trends sind ein interessantes Instrument, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Sie helfen Ihnen, zu entscheiden, mit welchem Thema Sie als Marke interagieren wollen.
Was sind die Twitter Trends?
Twitter erzeugt mit über 500 Millionen Tweets pro Tag unter allen Plattformen das größte Social Data Volumen. Das stellt Marketer und Profinutzende vor die Herausforderung, zu selektieren.
Die Twitter Trends sind aktuelle Listen der 50 am häufigsten erwähnten Themen. Sie zeigen an, was in der Aufmerksamkeit gerade vorne liegt. Und zwar entweder:
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an einem bestimmten Ort oder
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persönlich auf den User zugeschnittene Trends.
Etwa 60 Prozent der Twitter Trends sind Hashtags. Daneben stehen häufig genannte Begriffe und Phrasen.
Mobile und auch Desktop-User sehen die Twitter Trends über die Funktion „Entdecken".
Quelle: Screenshot Twitter-Entdecken-Einstellung
Mit Trend-Takeover-Funktionen bietet die Plattform Marken verschiedene, kostenpflichtige Optionen, um Botschaften direkt bei den Twitter Trends zu platzieren. Kurze Videoformate performen dabei besonders stark.
Twitter Trending Topics: Welche Themen haben Potenzial?
In einer internen Analyse der trendenden Themen aus zwei Jahren hat Twitter sechs Schwerpunkte ausgemacht:
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Wellbeing
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Creator Culture
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Everyday Wonder
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One Planet
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Tech Life
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My Identity
Diese Einteilung ist zunächst sehr grob. Sie zeigt allerdings schon, dass die Twitter Trends konkrete Anknüpfungspunkte für sehr individuelle Storys bieten.
Twitter Trends lassen sich in ihrem zeitlichen Auftreten und ihrer Relevanz in mehrere Kategorien ordnen:
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dauerhaft vs. punktuell
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allgemeine Relevanz vs. Nischeninteresse
Diese Kategorien lassen sich als Ansatzpunkt für Ihr Social-Media-Marketing unterschiedlich nutzen.
Mit passenden Trends Ihre Zielgruppe auf Twitter erreichen
Trends, die über einen langen Zeitraum kontinuierlich hohe Aufmerksamkeit erzeugen, eignen sich gut, um Entwicklungen in der öffentlichen Meinung zu analysieren. So können Sie die wachsende oder fallende Dynamik von Themen einschätzen und diesen Themen im Marketing entsprechend höhere oder geringere Priorität einräumen.
Ein Beispiel: Twitter Trends wie „Clean Corporation“ mit 53 Prozent und „Buy local“ mit 120 Prozent Steigerung zeigen beispielsweise ein Wachstum bei Themen im Bereich „Nachhaltiger Konsum“, das Marken nicht ignorieren sollten. Wer passende Themen besetzt, kann diese Trends regelmäßig bespielen.
Spontane Twitter Trends zu aktuellen Gegebenheiten erreichen oft in kurzer Zeit sehr hohe Reichweite und verschwinden schnell wieder. Marken erzeugen über solche Aufmerksamkeitswellen mit geringem Aufwand leicht sehr hohe Sichtbarkeit. Voraussetzung ist geschicktes Timing.
Ein Beispiel: Die #NationalVegetarianWeek oder die #GrüneWoche sind hervorragende Gelegenheiten, um mit passenden Informationen und Angeboten die Marke sichtbar zu machen.
Viele Twitter Trends betreffen die Allgemeinheit und wecken breites Interesse. Allerdings ist die erreichbare Interessengruppe eher unspezifisch. Das gilt vor allem für politische und gesellschaftlich aktuelle Themen. Hier haben Marken es schwerer, sich mit der eigenen Botschaft durchzusetzen, können aber im Erfolgsfall hohe Sichtbarkeit erreichen.
Ein Beispiel: Aktuell trenden täglich Hashtags wie #Lockerungen und Begriffe wie „Hausarzt“ die sich auf die Pandemie beziehen und für eine breite Öffentlichkeit relevant sind. Retailer können daran anschließen, indem sie zum Beispiel ihr Hygienekonzept vorstellen.
Andere Trends sind für aktive Nischen relevant. Hier engagieren sich kleinere Gruppen mit hoher Aktivität. Mit gut ausgewählten, spezifischen Trends haben Marken eine hohe Chance, von der eigenen Zielgruppe wahrgenommen zu werden.
Einige Beispiele: Der Hashtag #Ehefueralle erzielte über einen privaten Post mit dem humorvollen Bild einer konservativen Politikerin punktuell enorme Reichweite. Ein großartige Möglichkeit für Mode-Onlineshops mit entsprechender Zielgruppe, um zum Beispiel Festtagsmode für gleichgeschlechtliche Paare zu promoten und damit auch politisch Stellung zu beziehen.
Twitter Trends nutzen oder eigene Trends setzen?
Bekannte Marken mit großer Reichweite haben die Möglichkeit, eigene Trends zu setzen. Voraussetzung ist, dass die Community nach der Marke sucht und ihr zuhört. Die dadurch entstehende Sichtbarkeit kann die Basis für erfolgreiche Kampagnen werden.
Kleineren Marken gelingt das Setzen eigener Trends nur im Ausnahmefall. Sie nutzen eher die aktuell trendenden Themen, um ihre Botschaften zu platzieren. Wichtig ist die zielgenaue Auswahl geeigneter Twitter Trends, um die eigene Zielgruppe zu treffen.
Das Timing spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil die Peaktime eines Trends oft nur wenige Stunden dauert.
Erfolg haben in allen Fällen nur authentische Botschaften, die nachvollziehbar ein Thema der Marke mit dem Trend in Beziehung setzen.
Die Twitter Trends API nutzen
Die Twitter Trends API gestattet Ihnen, in Echtzeit die 50 stärksten Themen auszulesen. Über WOEIDs (where on earth identifier) sind lokale Analysen möglich. So finden Sie heraus, worüber an bestimmten Orten aktuell am meisten getweetet wird. Lokal und regional aufgestellte Unternehmen erhalten damit ein sehr starkes Instrument, um topaktuelle Themen vor Ort zu identifizieren.
Die passende, spontane Reaktion ist eine Herausforderung, weil Trends oft nur wenige Stunden andauern. Doch es gibt Ansätze, wie Sie mehr Planbarkeit für Ihr Twitter Marketing erreichen. Ihr Team kann beispielsweise versuchen, für Ihre Brand interessante Trends vorherzusehen.
Oft stehen Twitter Trends in Zusammenhang mit speziellen Daten, Großveranstaltungen und anderen absehbaren oder regelmäßig wiederkehrenden Ereignissen. Jubiläen und Meilensteine für Persönlichkeiten und Institutionen, die mit besonderen Themen assoziiert werden, sind ebenfalls eine Möglichkeit, Trends vorauszusagen.
Ein Beispiel: Mit dem Abflauen bzw. Ende der Corona-Pandemie werden Livekonzerte und Festivals ungeduldig erwartet. Marken können hier passende Botschaften zu ausgesuchten Events vorbereiten.
Twitter Trends weltweit
Die weltweiten Twitter Trends sind extrem vielfältig und durch den großen Anteil fremdsprachiger Hashtags nur zu einem geringen Teil verwertbar. Wichtige Themengebiete sind Politik und Sport, aber auch Nischenthemen wie K-Pop, die auf Twitter sehr aktive Communities besitzen. Es gibt allerdings auch hier Möglichkeiten, um geschickt Themen zu platzieren.
Ein Beispiel: Am 04.05.2021 ging Platz 1 der Twitter Trends wie zu erwarten mit dem Hashtag #maytheforth unangefochten an Star Wars. Wer hier humorvoll eigene Botschaften platzieren konnte, war sich der Aufmerksamkeit sicher.
Twitter Trends in Deutschland
Wenn die Suche auf Deutschland eingeschränkt ist, ergeben sich mehr verwertbare Trends, an die Unternehmen mit eigenen Botschaften andocken können.
Einige Beispiele:
Mit #homeforwhovians lassen sich die Fans der britischen Kultserie Dr. Who als sehr spezifische Zielgruppe ansprechen.
Regelmäßig trenden Tweets mit dem Hashtag #JanBoehm. Marken können kreativ und authentisch Bezug auf Themen des beliebten Satirikers nehmen und von dessen Bekanntheitsgrad profitieren.
Fazit: Mit Twitter-Trends die Sichtbarkeit einer Marke vergrößern
Die Twitter Trends bieten Marketern umfangreiche Möglichkeiten, um Themen zu analysieren und eigene Botschaften an trendende Hashtags und Begriffe anzuschließen. Über Trend-Takeover schalten Marken bezahlte Werbung zu ausgewählten Trends.
Unternehmen mit großer Reichweite können eigene Trends setzen, müssen dabei aber auf Authentizität achten. Die API gibt lokale Trendlisten aus, die regionale Unternehmen hervorragend nutzen können. Die Vohersage von mit großer Wahrscheinlichkeit trendenden Themen gibt dem Twitter-Marketing mehr Planbarkeit.
Titelbild: Karl Tapales / Moment / Getty Images Plus