Fear Of Missing Out (FOMO): Ursachen, Anzeichen und Tipps

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Lisa Stappert
Lisa Stappert

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Wilde Partys, der Traumjob, Weltreisen und stets umgeben von Freunden – sehen Sie täglich mit Neid auf die Postings anderer in den sozialen Netzwerken und betrauern Ihr langweiliges Leben? FOMO, die Angst, etwas zu verpassen, kann krankhaft werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie FOMO entsteht und wie Sie dem Social-Media-Syndrom entgegenwirken.

Mann schaut beim Essen auf Handy wegen Fear of Missing Out

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Zudem haben Menschen mit Fear Of Missing Out das Gefühl, dass das Leben anderer aufregender und erfüllter sei als das eigene. Die Folge: Sie greifen immer wieder zum Smartphone, um jederzeit vernetzt zu sein und zu sehen, was die anderen gerade erleben. Fear Of Missing Out wird in der Psychologie auch Social-Media-Syndrom genannt.

FOMO ist nichts Neues

Auch wenn Fear Of Missing Out mit Social Media zusammenhängt, teilen Menschen schon immer die Sorge, etwas zu verpassen. Eine Party versäumen, nicht wissen, was die anderen tun, und nicht dazuzugehören, bereitet Menschen, seitdem sie in Gruppen zusammenleben, Kopfzerbrechen und Bauchschmerzen.

Der Wunsch, lieber mittendrin, statt nur dabei zu sein, zeigte sich schon in den 1990ern, als einzelne Personen in den Mittelpunkt rückten und auf individuelle Erlebnissuche gingen – die sogenannte Erlebnisgesellschaft.

Der Harvard-Student Patrick J. McGinnis erwähnte den Begriff FOMO dann erstmals im Jahr 2004 in einem Artikel für die Campus-Zeitung seiner Universität und beschrieb das Phänomen wie folgt: „FOMO ist die krankhafte Angst, etwas zu verpassen und nicht mehr zur Gruppe dazuzugehören“. Nicht auf dem aktuellen Stand zu sein und Unsicherheit darüber zu verspüren, ob andere ein aufregenderes Leben führen, nagt an vielen Menschen.

Was tun gegen FOMO?

Sich aus der FOMO-Falle zu befreien, ist für Betroffene oftmals gar nicht so leicht. Wenn Sie ständig neidisch auf das Leben anderer sind und Ihr eigenes als langweilig ansehen, sollten Sie dringend Ihren Online-Konsum einschränken und mit Achtsamkeitsübungen, also Mindfulness, zurück zu sich selbst finden.

Gegen die Angst vorm Verpassen können auch die nachfolgenden Tipps hilfreich sein:

Legen Sie regelmäßige Online-Pausen ein

Ständige Erreichbarkeit kann zwar von Vorteil sein, sorgt aber auch für einen stetigen Druck. Die Neugier, immer wissen zu wollen, was die anderen gerade erleben, lässt FOMO-Betroffenen keine Ruhe. Anstatt das eigene Leben zu genießen, fällt der Blick immer wieder aufs Smartphone. Eine Digital Detox, also echte Online-Pausen, können dabei helfen, wieder bewusster mit dem Konsum und der Nutzung der sozialen Medien umzugehen.

Vergleichen Sie sich nicht komplett mit anderen

Wenn Sie unter FOMO leiden, vergleichen Sie Ihr Leben 1:1 mit dem der anderen, obwohl jeder Mensch individuell ist und eigene Bedürfnisse hat. Wollen Sie wirklich jedes Wochenende auf die angesagteste Party gehen? Vielleicht bevorzugen Sie lieber einen gemütlichen Abend mit Ihren Freundinnen. Auch die Reise im Wohnmobil passt möglicherweise gar nicht zu Ihren Urlaubsvorstellungen, weil Sie viel lieber im schicken Strandhotel einchecken wollen. Bleiben Sie bei sich!

Seien Sie dankbar für das, was Sie haben

Eine wunderbare Familie, eine zuverlässige Partnerin und echte Freundschaften – all das zeigen Sie vielleicht nicht auf Social Media, obwohl sie so bereichernd sind. Werden Sie sich bewusst darüber, worüber Sie sich alles freuen können, statt sich nur darauf zu fokussieren, was Sie alles nicht haben. Auch Gesundheit, ein toller Job, ein Dach über dem Kopf und genug zu essen sind keine Selbstverständlichkeit, sondern Dinge, über die Sie sich freuen sollten.

Bleiben Sie realistisch beim Blick auf das Leben anderer

Sie sehen ein Bild mit endlosem Strand aus Puderzuckersand, tiefblauem Meer und weit und breit nichts außer dem bildschönen, händchenhaltenden Pärchen. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass sich außerhalb des Bildes zahlreiche Reisende eng aneinanderreihen? Dass es ewig gedauert hat, dieses Bild zu machen, weil ständig jemand durch das Wasser geschlendert ist? Nicht immer ist alles echt, was Sie online sehen.

Genießen Sie das Hier und Jetzt

Fear Of Missing Out als Social-Media-Phänomen versetzt Betroffene in Dauerstress. Die Angst, zu verpassen, was jetzt gerade auf dem Online-Profil anderer passiert, beeinflusst den Alltag enorm. Nicht selten leiden Menschen unter FOMO stark, weil sie das Hier und Jetzt nicht genießen können. Der Augenblick zählt: Erfreuen Sie sich an dem, was Sie jetzt gerade erleben, selbst wenn es nur scheinbare Kleinigkeiten sind. Auch ein leckerer Kaffee oder eine Ruhepause sind Gold wert!

Suchen Sie sich professionelle Hilfe

Schaffen Sie es nicht, sich selbst aus der FOMO-Falle zu befreien, sollten Sie über professionelle Hilfe nachdenken. Fear Of Missing Out ist in der Psychologie zwar noch keine anerkannte Störung, es handelt sich aber um die erste Social-Media-Krankheit. Diese Erkrankung sollten Sie ernst nehmen, gerade wenn FOMO den Alltag stark beeinflusst. Suchen Sie das Gespräch bei einem Psychologen oder einer Psychologin.

Übrigens: Sie können FOMO auch als Motivation sehen. Wollen Sie das, was andere haben, wirklich so gern selbst erleben? Dann überlegen Sie sich konkrete Schritte, wie Sie das erreichen.

Welche Auswirkungen hat FOMO auf den Alltag?

Das FOMO-Phänomen kann den Alltag enorm beeinflussen. Durch den ständigen Blick ins Smartphone werden Beruf und Privatleben vernachlässigt. Zusätzlich führt die Angst vorm Verpassen dazu, dass Betroffene von einer Party auf das nächste Event hetzen. Dieser Druck, immer überall dabei sein zu müssen, bedeutet nicht nur Stress für Körper und Seele, sondern kann auch ernste Probleme im beruflichen und privaten Alltag hervorrufen.

Typische körperliche Symptome für FOMO sind beispielsweise:

  • Dauerstress
  • Nervosität
  • Angst
  • Neid
  • Panikattacken
  • Kopfschmerzen
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Schlafprobleme
  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen

FOMO-Selbsttest: Anzeichen für Fear Of Missing Out

Leiden Sie unter FOMO? Wenn Sie einige oder mehrere der oben genannten körperlichen Symptome haben, ist Fear Of Missing Out vielleicht gar nicht so weit weg, wie Sie denken. Der nachfolgende Selbsttest kann ebenso darauf hindeuten, ob Sie aufgrund Ihrer Verhaltensmuster schon in der FOMO-Falle stecken.

  1. Greifen Sie permanent zum Smartphone, weil Sie sonst unruhig werden?
  2. Teilen Sie Ihre Aktivitäten mit Freundinnen und Freunden sofort auf Social Media?
  3. Erfinden Sie Erlebnisse, nur um etwas Spannendes online zu stellen?
  4. Haben Sie krankhafte Angst, wenn Sie nicht wissen, was Ihre Bekannten gerade tun?
  5. Sind Sie deprimiert, wenn Sie online sehen, dass Ihre Freunde ohne Sie unterwegs sind?
  6. Zweifeln Sie an Ihrer Lebenssituation, wenn andere etwas Aufregenderes erleben?
  7. Finden Sie Ihr Leben gegenüber dem Ihrer Freundinnen langweilig?

Wenn Sie drei oder mehr Fragen mit Ja beantwortet haben, könnte die FOMO-Falle bei Ihnen bereits zugeschnappt haben und Sie sollten etwas dagegen unternehmen.

JOMO: Das Gegenteil von FOMO

Es gibt auch die umgekehrte Seite: Das Gegenteil von FOMO nennt sich JOMO, die Kurzform von Joy Of Missing Out. Menschen, die JOMO verspüren, haben Freude daran, etwas zu verpassen: Frei zu sein, sich spontan mit Freunden zu treffen oder einfach auf der Couch zu liegen, ist ihre Lebensweise – ohne Angst zu haben, etwas Aufregenderes zu verpassen.

Fazit: FOMO bekämpfen und das eigene Leben wieder genießen

Positive Eindrücke und aufregende Erlebnisse – so sieht der Alltag auf den meisten Social-Media-Profilen aus. Dagegen wirkt das eigene Leben eher fad. Doch der Schein trügt! Sofern Sie sich immer mit anderen vergleichen, kann das auf Dauer nicht nur frustrierend sein, sondern krank machen. Aber wenn Sie Fear Of Missing Out rechtzeitig erkennen und mit Mindfulness bekämpfen, können Sie Ihr eigenes Leben wieder richtig genießen.

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Titelbild: Maca and Naca / iStock / Getty Images Plus

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